
Grippewelle in Südtirol: Fazit und Warnungen vom Experten
2025-03-17
Autor: Louis
Die Grippewelle in Südtirol ebbt allmählich ab. Dennoch klagen viele Einwohner weiterhin über hartnäckigen Husten. Hausarzt Eugen Sleiter warnt vor zu frühzeitigem körperlichem Training.
In den letzten Wochen wurde Südtirol von der alljährlichen Grippewelle heftig heimgesucht. Betroffene berichtet von klassischen Symptomen wie Schnupfen, Gliederschmerzen und hohem Fieber. Besonders bemerkenswert ist, dass jüngere Patienten, meist zwischen 20 und 40 Jahren, stark betroffen sind. Sleiter hat festgestellt, dass viele dieser Patienten bis zu acht Tage mit hohem Fieber im Bett verharrten und einige sogar eine Lungenentzündung entwickelten.
Während die akuten Infektionen nun zurückgehen, verzeichnet Sleiter in seiner Praxis vermehrt Patienten, die ihren Infekt nicht vollständig auskuriert haben und unter hartnäckigem Husten leiden. "Die Schleimhäute sind oft noch irritiert; insbesondere in trockenen, beheizten Räumen verstärkt sich der Hustenreiz", so der Allgemeinmediziner. Eine höhere Luftfeuchtigkeit, die durch die gegenwärtig feuchtere Wetterlage begünstigt wird, könnte allerdings die Genesung positiv unterstützen.
Sleiter führt auch die geringe Impfrate unter jungen Erwachsenen als Ursache für die Schwere der Erkrankungen in dieser Altersgruppe an. Viele in dieser Altersgruppe empfinden sich als fit und gesund, wodurch sie oft die Grippeimpfung vernachlässigen. Dies führt dazu, dass zunehmen junge Patienten nach der Impfung fragen, um zukünftige Fehltage im Job zu vermeiden.
Zur Unterstützung der Genesung rät Sleiter zu einfachen Hausmitteln: Inhalationen mit Koch- oder Meersalz, das Aufhängen feuchter Wäsche im Schlafzimmer und eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr sind einige der empfohlenen Maßnahmen. Außerdem können Getränke wie Zitronenwasser oder das Lutschen von Bonbons mit Honig den Hustenreiz lindern.
Ein besonderes Augenmerk legt der Arzt auf die Geduld seiner jungen Patienten, die oft sofort wieder ins Training starten möchten. Er empfiehlt jedoch, nach einer Grippe vorsichtig zu sein. "Intensive Sporteinheiten sollten definitiv vermieden werden", warnt er und fügt hinzu, dass das Immunsystem nach einer Grippe seine Zeit benötigt, um sich zu erholen. Leichte Bewegung wie Spaziergänge oder Radfahren kann jedoch helfen, die körperliche Fitness schrittweise zurückzugewinnen.
Eine positive Nachricht: Die verabreichten Grippeimpfungen haben in diesem Jahr gut gewirkt. Im Gegensatz zu früheren Jahren wurde eine aggressive Influenzavariante, die alle sieben Jahre zu erwarten ist, bislang nicht festgestellt. Die Informationen zur Ausbreitung und Auswirkungen der Grippe sollten jeden dazu animieren, die eigene Gesundheit ernst zu nehmen und Vorsorgemaßnahmen wie Impfungen nicht zu vernachlässigen.