
Gold: Exporte in die USA kosten die Schweiz viel Geld
2025-04-07
Autor: Lara
Aufgrund der aktuellen wirtschaftlichen Unsicherheiten, insbesondere durch den Handelskrieg unter der Trump-Administration, ist die Nachfrage nach Gold in letzter Zeit sprunghaft angestiegen.
Die Schweiz, als eines der führenden Zentren des internationalen Goldhandels, schien zunächst von diesem Anstieg zu profitieren. Ein Großteil des in der Schweiz verarbeiteten Goldes wird in den renommierten Raffinerien in Neuenburg und im Tessin zu Barren geschmolzen. Experten schätzen, dass die Schweizer Raffinerien bis zu 60 Prozent der weltweiten Kapazitäten ausmachen.
Im Zuge der Unsicherheiten, besonders bezüglich der amerikanischen Zollpolitik, flohen viele Anleger in Gold als sicheren Hafen. Ironischerweise wurden acht von zehn in die USA exportierten Goldbarren in der Schweiz verarbeitet.
Ein Rekordmonat war der Januar, in dem rechtzeitig zum Höhepunkt der Nachfrage 195 Tonnen Gold in die USA exportiert wurden. Dies war mehr als doppelt so viel wie unmittelbar nach dem russischen Überfall auf die Ukraine und mehr als 50 Prozent mehr als im früheren Rekordmonat im Mai 2020, als die Covid-Pandemie ihren Anfang nahm.
Die Rückführung des Goldes durch US-Banken geschah nicht aus Spekulation, sondern hauptsächlich aus Angst vor möglichen Zöllen, was zur enormen Goldnachfrage führte. Goldexperte John Reade erklärte in einem Interview, dass die Banken in den USA goldene Barren importierten, um sich abzusichern und ihre Bestände umzuorganisieren.
Die jüngsten Entwicklungen zeigen, dass die Trump-Regierung die Zollpolitik nicht nur auf das Goldpersonal ausgeweitet hat, sondern dass diese Politik die Handelsbilanz der Schweiz erheblich beeinflusst. Obwohl die Schweiz nur als Transitland für Goldbarren fungierte, betrachten US-Handelsexperten den Wert des exportierten Goldes als Überschuss in der bilateralen Handelsbilanz.
Das Problem entsteht insbesondere bei der Berechnung des Zollsatzes, der zur Zeit 31 Prozent beträgt. Diese Zahl wurde sehr ungenau errichtet, indem nur die Daten des Jahres 2024 verwendet wurden – einem Jahr, in dem außergewöhnlich große Goldmengen aus der Schweiz in die USA flossen. Hätte man die Daten von 2022 verwendet, wäre der Zollsatz lediglich 19 Prozent gewesen, wie das britische Magazin "Economist" aufzeigte.
Der anhaltende Goldfluss könnte also aufgrund der anhaltenden Veränderungen in der Zollpolitik bald enden, was möglicherweise auch die Schweizer Wirtschaft treffen wird.