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Gender Intelligence Bericht: Weniger Boni für Frauen – Die schockierenden Erkenntnisse

2024-09-21

Autor: Gabriel

Der sogenannte „Bonusgraben“ in der Schweiz ist schockierend: Laut dem neuesten Gender Intelligence Bericht beträgt die Lücke zwischen den Geschlechtern in Bezug auf Boni satte 13 Milliarden Franken! Diese alarmierenden Zahlen stammen aus einer umfassenden Untersuchung, die von Advance, dem Gleichstellungsverband, und der Universität St. Gallen (HSG) durchgeführt wurde. Die Ergebnisse zeigen, dass Männer im Jahr 2022 im Durchschnitt 54 Prozent mehr Boni erhielten als Frauen. Wenn man alle Erwerbstätigen berücksichtigt, ergibt sich eine erschreckende Differenz von etwa 13 Milliarden Schweizer Franken.

Aber warum besteht dieser enorme Abstand? Der Bericht zeigt, dass der „Bonusgraben“ eng verbunden ist mit dem „Machtgraben“ im Unternehmensumfeld. Ein deutliches Ungleichgewicht zeigt sich, wenn man betrachtet, wie viele Männer und Frauen in Führungspositionen vertreten sind. Drei Viertel aller Führungspositionen werden immer noch von Männern besetzt. Diese Positionen sind oft die einflussreichsten und am besten bezahlten, was die Schere weiter öffnet.

Es ist interessant zu beobachten, dass bei den unter 30-Jährigen dieser Machtgraben noch nicht existiert. Hier werden Männer und Frauen nahezu gleichwertig für Führungsrollen in Betracht gezogen. Doch kaum überschreiten die Beschäftigten die 30-Jahre-Marke, ändert sich das Bild dramatisch: Männer erhalten deutlich mehr Chancen auf Führungspositionen als Frauen.

Diese Ungerechtigkeit tritt oft gerade in dem Moment auf, in dem viele Menschen Familien gründen möchten. Das ist kein Zufall, denn eine Vollzeitstelle ist gemäß der Studie fast immer die Grundvoraussetzung für eine Beförderung in eine Führungsposition. Erschreckende 82 Prozent aller Beförderungen in Führungspositionen gehen an Vollzeitbeschäftigte, während nur 3 Prozent der Beförderungen an Mitarbeiter in Teilzeit erfolgen. Laut dem Bundesamt für Statistik (BfS) arbeiten 78 Prozent der erwerbstätigen Mütter in Teilzeit, während dies bei Vätern nur rund 12 Prozent betrifft.

Warum ist diese Diskrepanz so problematisch? Die Entscheidungskompetenz bezüglich Einstellungen, Förderung oder Beförderungen liegt oft noch in den Händen von Männern. Laut der Studienautorin Ines Hartmann führen bereits bestehende Rollenerwartungen und Stereotype zu weiterhin geringer Unternehmenssichtbarkeit von Frauen in Führungspositionen.

„Das Bild des typischen Managers muss dringend geändert werden – wir benötigen ein umfassenderes Verständnis davon, wer Führungskraft sein kann“, betont Hartmann.

Was kann getan werden, um diese Ungleichheit zu bekämpfen? Unternehmen sollten aktiv daran arbeiten, Frauen frühzeitig in Führungspositionen zu fördern. Eine Möglichkeit dafür wäre, ihnen über Projektleitungen zu ermöglichen, erste Führungserfahrungen zu sammeln und zu erkennen, dass sie das Potenzial dazu haben.

Zusätzlich sollte die Art und Weise der Führung überdacht werden. „Führung sollte nicht nur in den Händen weniger liegen“, erklärt Hartmann. Indem man Verantwortung und Entscheidungskompetenzen auf mehrere Schultern verteilt, können Unternehmen eine diverse und nachhaltige Führungsstruktur schaffen, die sowohl Männer als auch Frauen einbezieht.

Die Zeit für Veränderungen ist jetzt – lassen Sie uns gemeinsam gegen diesen genderbedingten Bonusgraben kämpfen!