
So kreativ umgehen Touristinnen das Verhüllungsverbot in der Schweiz
2025-04-14
Autor: Louis
Kreative Lösungen für ein umstrittenes Verbot
Trotz des strengen Verhüllungsverbots, das seit Anfang 2025 in der Schweiz gilt, zeigen muslimische Touristinnen aus dem arabischen Raum beeindruckende Einfallsreichtum, um ihre Traditionen zu bewahren. Dieses Gesetz, das das Tragen von Gesichtsschleiern an öffentlichen Orten verbietet, hat für viele Frauen zusätzliche Herausforderungen mit sich gebracht.
Ein beliebtes Reiseziel trotz Verbot
Mit seiner atemberaubenden Alpenlandschaft bleibt die Schweiz für Touristinnen aus Ländern wie Saudi-Arabien, Kuwait und Katar ein begehrtes Reiseziel. Emad Boutrous, ein Geschäftsmann aus Interlaken, betont, dass die Nachfrage trotz des neuen Gesetzes ungebrochen ist. In seinem Laden, der speziell auf arabische Gäste ausgerichtet ist, werden Touren und Zugtickets auf Arabisch angeboten.
Die überraschende Realität in Zürich
Obwohl das Verbot eine Geldstrafe von 100 Franken für das Tragen einer Burka oder eines Nikabs vorsieht, hat die Stadtpolizei Zürich bisher nur einmal eine Strafe verhängt. Diese betraf eine Frau, die das Verbot ignorierte, was zeigt, dass die Durchsetzung des Gesetzes nicht ganz so strikt erfolgt.
Hygienemasken als kreativer Ausweg
Um den Vorschriften zu entkommen, greifen viele religiöse Frauen zu Hygienemasken, die sie in Kombination mit einem Kopftuch tragen. Boutrous erklärt, dass diese praktische Lösung schnell bekannt geworden ist, da ähnliche Verbote bereits in Österreich und Frankreich existieren.
Touristinnen bleiben gelassen
Die Touristinnen selbst scheinen sich vergleichsweise gelassen zu verhalten, viele meiden jedoch das Thema Verhüllungsverbot in Gesprächen. Renato Julier vom örtlichen Tourismusbüro berichtet, dass bisher keine Beschwerden eingegangen sind. Die kreative Lösung mit den Hygienemasken wird jedoch nicht aktiv gefördert.
Unterstützung durch die Gemeinde
Philippe Ritschard, der Gemeindepräsident von Interlaken, findet diese Umgehungslösung amüsant und plädiert dafür, die Durchsetzung des Verbots nicht zu strikt zu handhaben. Trotz der Herausforderungen zeigen die Buchungszahlen aus dem arabischen Raum für die laufende Saison eine erfreuliche Entwicklung.
Fazit
Die Schweizer Landschaft bleibt ein Anziehungspunkt für Touristinnen, die trotz der Umsetzung des Verhüllungsverbots kreative Wege finden, um ihr kulturelles Erbe zu bewahren. Die Kombination aus Fortschritt und Tradition verleiht dem Tourismussektor eine spannende Dynamik.