Welt

Gaza-Deal: Israels Regierung bestätigt den ersten Schritt zur Geiselbefreiung

2025-01-19

Autor: Luca

In einer angespannten Situation zwischen Israel und der Hamas hat die Regierung bekannt gegeben, dass die Freilassung von drei Geiseln, darunter eine britische und eine rumänische Staatsbürgerin, am heutigen Tag erfolgen soll. Diese Frauen besitzen auch die israelische Staatsbürgerschaft. Ein Sprecher des katarischen Außenministeriums, Majid al-Ansari, bestätigte in einem Post auf X, dass mit der Übermittlung der Namen der Geiseln die vereinbarte Waffenruhe in Kraft trat.

Ursprünglich war der Beginn der Waffenruhe für eine frühere Stunde geplant. Aufgrund von Verzögerungen in der Übermittlung der Geiselliste an Israel verschob Ministerpräsident Benjamin Netanyahu den Starttermin. Die israelischen Streitkräfte setzten ihre Angriffe fort, bis die Vereinbarung schließlich um 10:15 Uhr MEZ wirksam wurde. Die Freilassung der ersten drei Geiseln ist für 15 Uhr MEZ angesetzt.

Die israelische Regierung hat den Erhalt der Geiselliste durch die Hamas bestätigt und die Waffenruhe um 10:15 Uhr MEZ bekannt gegeben. Inmitten dieses Abkommens kündigte der rechtsextreme Polizeiminister Itamar Ben-Gvir seinen Rücktritt aus der Regierung an, da er gegen die Waffenruhe-Vereinbarung mit der Hamas ist. Dies hat die Stabilität der Regierung von Netanyahu beeinträchtigt, obwohl die Koalition nach wie vor eine knappe Mehrheit hält. Ben-Gvirs Abgang könnte jedoch weitere Absplitterungen nach sich ziehen, sollten andere Minister ihm folgen.

Das Abkommen sieht vor, dass innerhalb von sechs Wochen 33 von insgesamt 98 Geiseln freigelassen werden, im Gegenzug dazu wird Israel Hunderte palästinensischer Häftlinge freilassen. Ben-Gvir kritisierte, dass dies die Freilassung verurteilter Täter beinhalte, die möglicherweise erneut Gewalttaten verüben könnten.

Die Hamas hat versichert, eine Liste der Geiseln übermittelt zu haben, um die Gespräche voranzutreiben. Gleichzeitig führt die israelische Armee weiterhin Angriffe im Gazastreifen durch, da sie der Meinung ist, die Hamas würde ihren Verpflichtungen nicht nachkommen.

Zudem hat Israel drei Stationen zur Erstaufnahme der befreiten Geiseln eingerichtet, wo diese medizinisch betreut und anschließend mit ihren Familien vereint werden sollen. Netanyahu hat sicher gestellt, dass diese Menschen bei ihrer Rückkehr feierlich empfangen werden. Während der laufenden Waffenruhe sollen zudem Gespräche über die Freilassung der verbleibenden Geiseln stattfinden.

Die Einigung geschah nach monatelangen Verhandlungen, an denen Katar und die USA beteiligt waren, um eine Waffenruhe und den Austausch von Geiseln gegen palästinensische Häftlinge zu erreichen. Interessanterweise sieht die Vereinbarung auch vor, dass die Koalitionspartner von Netanyahu, die gegen das Abkommen sind, nicht die Mehrheit im Parlament beeinflussen können – Tableau für weitere politische Spannungen in der Region. Wie sich die Situation weiter entwickeln wird, bleibt unklar, doch der Druck auf die Regierungskoalition steigt.