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F/A-18-Prozess: Fluglotse schuldig gesprochen – Ein tödlicher Fehler

2025-03-28

Autor: Nina

Nach einem langen Tag der juristischen Beratung haben die fünf Richter des Gerichts beschlossen, den angeklagten Fluglotsen wegen fahrlässiger Tötung schuldig zu sprechen. Der 42-Jährige, sichtlich betroffen, nahm das Urteil im Gerichtssaal beinahe regungslos entgegen.

In einer nachdrücklichen Entscheidung verurteilte das Gericht ihn zu einer bedingten Geldstrafe von 60 Tagessätzen, was einer Summe von 11.400 Franken entspricht. Hinzu kommen Gerichtskosten von 18.874,55 Franken sowie 2.500 Franken für die Kosten des Appellationsverfahrens.

Dieser Fall dreht sich um tragische Ereignisse, die sich am 29. August 2016 auf dem Militärflugplatz Meiringen ereigneten. An diesem Tag starteten zwei F/A-18-Kampfflugzeuge innerhalb von nur 15 Sekunden. Der erste Pilot, bekannt als der „Leader“, war ein erfahrener Fluglehrer, während der zweite Pilot, der „Trailer“, ein junger Pilot im Alter von 27 Jahren war, der sich in der Umschulung zum F/A-18-Piloten befand.

Die tragische Kollision wurde durch eine fehlerhafte Kommunikationsanweisung des Fluglotsen verursacht, der dem Pilot des „Trailers“ anordnete, auf 10.000 Fuß zu steigen, anstatt die sichere Flughöhe von 15.000 Fuß in diesem bergigen Gebiet anzuordnen. Der „Trailer“ verlor somit wertvolle Höhenlage und stieß bald darauf mit dem Sustenmassiv zusammen, was zu seinem Tod führte.

Im Prozess rechtfertigte der Fluglotse seine Anweisungen damit, dass er gesehen habe, wie sich die beiden Flugzeuge näherten, und daher eine Höhenabrechnung vorzunehmen versuchte. Dennoch war das Gericht der Auffassung, dass der falsche Funkspruch kausal zum Tod des Piloten beitrug.

Zusätzlich zu den äußeren Faktoren wie veraltete Radartechnologie und abweichende Startverfahren der Piloten räumte der Verteidiger des Fluglotsen ein, dass unter dem großen Zeitdruck, dem er stand, Entscheidungsmöglichkeiten begrenzt waren. Für die Fluglotsen-Szene hat dieser Fall sowohl besorgniserregende als auch solidarische Reaktionen ausgelöst.

Trotz der belastenden Umstände fanden zahlreiche Fluglotsen und Mitglieder der Luftwaffe den Mut, während des Prozesses ihre Unterstützung für den Angeklagten zu zeigen. Von der Geschäftsführung von Skyguide gab es die Zusage, die Prozesskosten zu übernehmen, da ein zuvor angefertigtes Gutachten nach dem Vorfall bescheinigt hatte, dass der Fluglotse alle geltenden Regeln eingehalten hatte.

Nach dem Schuldspruch erhielten die Angeklagten zahlreiche Solidaritätsbekundungen von Kollegen. Auch die Militärpiloten von Staffel 11, die in Meiringen stationiert sind, schickten ihm eine ermutigende Nachricht, die zeugte von Vertrauen und Teamgeist.

Obwohl der Fluglotse im Jahr 2023 nach einer kurzen Auszeit seinen Dienst wieder aufnahm, äußerte er, dass er nicht mehr in der Lage sei, militärische Flugzeuge zu lenken, aus Angst davor, das Urteil könnte seine Karriere nachhaltig beeinflussen. Er arbeitet seitdem in der Weiterbildung.

Schließlich bleibt die Frage in der Luft, ob er je wieder als Fluglotse tätig sein kann, da das Urteil noch nicht rechtskräftig ist und möglicherweise in die letzte Instanz weitergezogen wird.

In einem Prozess voller Dramatik und Tragik kommt die ganze Thematik der Luftsicherheit und der enormen Belastungen, denen Fluglotsen ausgesetzt sind, stark zum Ausdruck. Die Gemeinschaft hofft auf eine faire Bewertung und ein gerechtes Verfahren, während gleichzeitig die Erinnerungen an den tragischen Verlust eines jungen Piloten nicht vergessen werden dürfen.