Erste Anzeichen für Demenz könnten bereits Jahre vor der Diagnose im Schlaf auftreten
2024-12-23
Autor: Simon
Immer mehr Menschen in Deutschland leiden an Demenz, einer der größten Herausforderungen für das Gesundheitswesen. Eine neue Studie aus Kanada legt nahe, dass Schlafstörungen bereits viele Jahre vor einer Demenz-Diagnose als frühe Warnzeichen betrachtet werden sollten.
Die Deutsche Alzheimer Gesellschaft schätzt, dass zurzeit rund 1,8 Millionen Menschen in Deutschland an Demenz erkrankt sind, und der Trend zeigt einen besorgniserregenden Anstieg, insbesondere unter jüngeren Menschen. Diese Entwicklung macht es unerlässlich, Präventionsstrategien zu verstärken und sich intensiver mit den Risikofaktoren, die zur Entstehung der Krankheit beitragen, zu beschäftigen.
Frühe Warnzeichen im Schlafverhalten
Es gibt Hinweise darauf, dass die ersten Anzeichen von Demenz bis zu 15 Jahre vor der offiziellen Diagnose im Schlaf auftreten können. Eine interessante Entdeckung ist die REM-Schlaf-Verhaltensstörung, bei der Betroffene im Schlaf aktiv werden und unruhige Bewegungen durchführen. Dieser Zustand ist mit einem erhöhten Risiko verbunden, neurodegenerative Erkrankungen wie Demenz oder Parkinson zu entwickeln.
Experten berichten, dass die Symptome zu Beginn oft vage sind und sich in gedächtnisbezogenen Problemen, Verwirrung und einem allgemeinen Rückgang der kognitiven Fähigkeiten äußern, bevor sie sich zu gravierenderen Störungen entwickeln.
Die typischen Symptome, auf die man achten sollte:
- Vergesslichkeit und Verwirrtheit - Verlust des Geruchssinns - Orientierungslosigkeit - Stimmungsschwankungen wie Aggressivität - Anzeichen von Depressionen - Veränderungen der Persönlichkeit
Zusätzlich zur REM-Schlaf-Verhaltensstörung können verkürzte REM-Schlafphasen das Risiko erhöhen, an Demenz zu erkranken. Studien haben gezeigt, dass die Gesamtdauer des Schlafes und die Schlafqualität einen entscheidenden Einfluss auf das Risiko haben, diese schwerwiegenden Erkrankungen zu entwickeln. Während des Schlafs durchläuft unser Gehirn wichtige Regenerationsprozesse, die helfen, schädliche Substanzen wie das Amyloid-Beta-Protein zu entfernen, welches mit der Alzheimer-Krankheit in Verbindung gebracht wird.
Optimale Schlafdauer für die Gehirngesundheit
Eine Studie belegt, dass Personen, die durchschnittlich sieben Stunden pro Nacht schlafen, das geringste Risiko zeigen, an Demenz zu erkranken. Im Vergleich dazu hatten Menschen, die weniger schlafen, ein um 30 Prozent höheres Risiko, an einer Demenz zu leiden. Dies unterstreicht die Bedeutung eines gesunden Schlafrhythmus.
Um das Demenzrisiko zu senken, sollten Betroffene auch auf eine ausgewogene Ernährung achten. Studien belegen, dass der Verzehr von zwei Portionen Obst pro Tag die Hirngesundheit fördert und zur Prävention von Demenz beitragen kann.
Obwohl der Zusammenhang zwischen Schlafmangel und Demenz noch weiter erforscht werden muss, ist es ratsam, auf ausreichenden und erholsamen Schlaf zu achten und gleichzeitig weitere Risikofaktoren zu vermeiden. Die bevorstehenden Erkenntnisse aus laufenden Studien könnten in der Zukunft entscheidend dafür sein, wie wir Demenz frühzeitig erkennen und gegebenenfalls gegensteuern können. Es ist entscheidend, aufmerksam auf die eigenen Schlafgewohnheiten zu achten und bei Anzeichen von Schlafstörungen einen Arzt zu konsultieren.