Am Samstagvormittag versammelten sich Tausende von Besuchern in den malerischen Straßen von Schüpfheim, um die traditionelle Alpabfahrt zu feiern. Die Älplerfamilien bringen ihre Tiere von den Sommeralpen ins Tal zurück, und die Atmosphäre ist festlich und fröhlich.

Die Rückkehr der Älpler wird mit leidenschaftlichem Jodelgesang, dem Klang von Alphörnern und lebhaften Darbietungen von Kindertanzgruppen sowie verschiedenen Folkloregruppen gefeiert. Überall gibt es Stände, die köstliche regionale Produkte wie Käse und vieles mehr anbieten. Diese ermöglichen es den Besuchern, sich durch die kulinarischen Köstlichkeiten probieren und diese zu kaufen. Besonders gefragt sind auch die schützenden Zeltblachen der Stände, da der Himmel zwar bewölkt ist, aber die Freude am Fest ungebrochen bleibt.

Der Alpsommer 2024 war wettertechnisch nicht der beste, wie viele Älpler, darunter Peter Portmann, berichten. „Es war kein guter Alpsommer“, bemerkte der 62-jährige Käser, der auf der Engenlauenen-Alp arbeitet. „Der Frühling war nass, aber ab Juli wurde es dann etwas besser.“ Peter pendelt zwischen der Alp und seinem Heimbetrieb, wo er sicherstellt, dass die 45 Tiere, darunter 25 Milchkühe, bestens versorgt sind. „Aber geschlafen wird dort, wo das Vieh ist“, fügt er hinzu und unterstreicht das traditionelle Leben der Älpler.

Die Rückkehr der Herden ist ein Spektakel für sich. Mit Blumen und Glocken geschmückt ziehen die ersten Bauernfamilien, wie die Familie Distel von der Alp Hintersteinetli, durch das Dorf. Ihre Tiere sind im traditionellen Chutteli herausgeputzt, und die gesamte Kulisse ist eine wahre Augenweide. Nach über fünf Stunden Weg von den Alpen sind sie sichtbar stolz auf das, was sie erreicht haben.

Die anderen Alpbetriebe folgen und zeigen ebenfalls ihre prachtvollen Tiere und Kunstwerke des Brauchtums. Rinder, Ziegen und sogar der Alphund Bless ziehen die Blicke der Zuschauer an, während farbenfrohe Brauchtumswagen die Szenerie vervollständigen.

Ein besonderes Highlight war die Anwesenheit von Fleur, einer 26-jährigen Holländerin, die mit einer Schweizer Kollegin aus Bern angereist war. Fleur wollte echtes Brauchtum erleben und war begeistert von der bunten Festlichkeit. „Einfach großartig“, schwärmte sie, während sie sich an einem Chäschüechli wärmte.

Die Festlichkeiten endeten nicht mit dem Umzug. Der große Jodlerchor, der sich auf der Kirchentreppe präsentierte, sorgte für weitere magische Momente. Der Duft von köstlichem Essen in den zahlreichen Beizli sorgte dafür, dass die Stimmung feuchtfröhlich und voller Freude war. Die Entlebucher Alpabfahrt ist nicht nur eine Rückkehr zu den Wurzeln, sondern auch ein Fest des Lebens, das die Tradition lebendig hält und die Gemeinschaft zusammenbringt.