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Die Gefahr der Vogelgrippe: Wie das H5N1 Virus über Kühe verbreitet wird

2024-09-26

In den vergangenen Monaten hat sich das Vogelgrippevirus H5N1 in den USA alarmierend unter Milchkühen verbreitet. Forscher haben nun herausgefunden, dass die Übertragung überwiegend über das Euter erfolgt. Dies könnte gravierende Folgen für die Landwirtschaft und die Gesundheit von Tieren und Menschen haben.

Bereits bis September 2024 wurden in 14 US-Bundesstaaten über 200 Milchviehbetriebe von H5N1-Infektionen betroffen, und die Zahl der positiv getesteten Betriebe steigt weiterhin. Diese Entwicklungen haben große Besorgnis hervorgerufen, insbesondere da sich das Virus nicht nur auf Vögel beschränkt, sondern auch immer häufiger Säugetiere infiziert. Dies könnte zu einem weiteren Risiko für den Menschen führen.

In einer Untersuchung, geleitet von Martin Beer vom Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) und Jürgen Richt von der Kansas State University, wurden Erfahrungsberichte gesammelt, die bestätigten, dass das Virus durch Milch- und Melkprozesse übertragen wird. Die Wissenschaftler sehen dies als positive Nachricht, da es bedeutet, dass gezielte Hygienemaßnahmen und Maßnahmen zur Tieridentifikation helfen könnten, die Verbreitung zu stoppen.

Im Rahmen dieser Studie wurden infizierte Kühe sowohl in den USA als auch in Deutschland untersucht. Dabei zeigte sich, dass eine Infektion des Euters mit dem H5N1-Virus zu schweren Symptomen wie Fieber und Entzündungen führen kann. Die Milchproduktion der betroffenen Kühe nahm erheblich ab, und in allen Proben wurde eine hohe Viruslast festgestellt. Die Übertragung des Virus durch den Atem trug jedoch nur zu einer moderaten Virusvermehrung im Atemwegssystem bei.

Die Wissenschaftler warnen jedoch, dass trotz dieser Erkenntnisse nicht alle Übertragungswege ausgeschlossen werden sollten. Es seien dringende Maßnahmen erforderlich, um die Infektion schnell zu identifizieren, bevor diese sich auf andere Tiere oder sogar den Menschen ausbreitet. Besonders problematisch ist der Transport infizierter Tiere, der als einer der Hauptursachen für eine mögliche weitere Ausbreitung angesehen wird.

In den letzten Monaten wurden in den USA bereits 14 Fälle von Infektionen mit dem Vogelgrippevirus beim Menschen gemeldet, was die Dringlichkeit der Situation unterstreicht. Vier dieser Fälle standen im direkten Zusammenhang mit dem Kontakt zu kranken Kühen oder deren Milch.

Die Experten fordern daher umgehende Maßnahmen, um einen weiteren Ausbruch der Krankheit zu verhindern. Dabei ist es entscheidend, Hygienestandards bei der Melkerei zu erhöhen und engmaschige Kontrollen zur Identifikation infizierter Tiere einzuführen.

Der Vorfall in den USA ist ein beunruhigendes Zeichen, das einen globalen Weckruf auslösen könnte. Werden die richtigen Schritte unternommen, bevor das Virus mutiert und schwerwiegende Folgen für die Tier- und Menschenwelt hat? Die Forschung steht noch am Anfang, doch die Zeit drängt, denn die nächste Pandemie könnte sich bereits in den Startlöchern befinden.