
Dänemarks Waldrevitalisierung: Das Ende der Fichtenkultur?
2025-09-03
Autor: Louis
An der dänischen Westküste in Nordjütland war einst kein Wald geplant. Stattdessen dominieren karges Sandland und dünenbewachsene Strände. Doch heute türmen sich dort dichte Wälder, die in der idyllischen Landschaft für Unruhe sorgen.
Henrik Olsen, ein Landschaftsökologe der dänischen Naturbehörde, führt durch die Region, die tief im Herzen der Dünen entwachsen ist. Überraschenderweise war diese Landschaft früher Meeresboden. Die dänische Naturbehörde hat begonnen, all diese dichten Fichtenwälder, die für das Ökosystem der Küstenregion nicht ideal sind, abzubauen.
Ein Gedenkstein erinnert an die 'Klitplantøren' – die Männer, die im 19. und 20. Jahrhundert die Baumplantagen anlegten. Sie stoppten den gefährlichen Sandflug, der das Leben in der Gegend belastete. Heute nimmt Olsen jedoch die Herausforderung an, ihr Erbe in Frage zu stellen.
Ein wichtiges Ziel der Renaturierung ist die Schaffung eines Mischwaldes mit einheimischen Baumarten. Diese neue Waldlandschaft wird vielfältigen Tierarten ein Zuhause bieten, insbesondere bedrohten Arten wie dem Ziegenmelker.
Ein kontroverser Teil dieses Vorhabens ist die aktive Nutzung von Methoden wie dem Abholzen von Sitka-Fichten, einer Art, die sich an der Nordamerikanischen Westküste entwickelt hat. Obwohl sie schnell wachsen und als Holzlieferanten geschätzt werden, blockieren sie häufig das Sonnenlicht und schädigen die Biodiversität der Region.
Die Renaturierung ist ein komplexes Unterfangen, das seitens der EU mit einem umfassenden Gesetz unterstützt wird, das die Wiederherstellung von degradierten Flächen bis 2050 vorsieht. Obwohl das Gesetz auf Widerstand von konservativen Kreisen stößt, laufen viele Renaturierungsprojekte bereits.
Der Prozess verlangt Geduld und Verständnis. Während die Naturbehörde die Anwohner aktiv einbindet, bleibt eine Skepsis. Viele Anwohner sind besorgt über die Änderungen in ihrer vertrauten Umgebung und die potenziellen Einschränkungen, die ein Natur-Nationalpark mit sich bringen könnte.
Ein geplantes Projekt sieht vor, Weidetiere wie Kühe und Bison in bestimmte Gebiete zu lassen, um ein gesundes Grasland zu fördern. Dabei fürchten viele Einheimische eine Überbevölkerung durch die Tiere und negative Auswirkungen auf die Natur.
Insgesamt zeigt das Beispiel Dänemarks, dass der Weg zur Biodiversität über viele Fragestellungen und Herausforderungen führt. Die Balance zwischen Mensch und Natur zu finden ist der Schlüssel in einem neuen, veränderten Ökosystem.
Dänemarks Ansätze zur Naturschutzpolitik könnten für andere Länder eine Inspiration sein. Die Regierung plant, einen Teil der landwirtschaftlichen Fläche stillzulegen, um die Verschmutzung der Gewässer durch Düngemittel zu verhindern und echte Fortschritte in der Natur- und Umweltschutzpolitik zu erzielen.