Nach der schmerzhaften 1:2-Niederlage gegen Bologna wird Nuri Sahin am Mittwochmorgen als Trainer von Borussia Dortmund freigestellt. Der Zusammenbruch der Mannschaft nach vier Niederlagen in Folge und nur einem Sieg aus den letzten neun Spielen führte zu diesem drastischen Schritt.

Borussia Dortmunds Sportdirektor Lars Ricken erklärte in einer offiziellen Mitteilung: «Leider haben wir den Glauben daran verloren, unsere sportlichen Ziele in der aktuellen Konstellation erreichen zu können. Wir müssen drastische Maßnahmen ergreifen.» Die Situation hat sich für den BVB verschärft, da sie nur auf dem zehnten Tabellenplatz in der Bundesliga stehen.

Berichten zufolge erfuhr Sahin nur Minuten nach dem Schlusspfiff von seiner Entlassung. Ein persönliches Gespräch mit Ricken im Hotel offenbarte ihm das unerwartete Ende seiner Trainerkarriere. Sahins Frau Tugba und seine Kinder waren zur gleichen Zeit im Hotel und mussten diesen emotionalen Moment miterleben.

Nach der Bekanntgabe der Trainerentlassung weinte Sahin am Dienstagabend, während Ricken der Mannschaft die Neuigkeiten überbrachte. Sahin, der als Balljunge für den BVB begann und im Alter von 16 Jahren als Profi debütierte, hat mit Sicherheit eine bewegende Zeit in seiner Heimatstadt erlebt.

In einem vorherigen Interview hatte Klub-Boss Hans-Joachim Watzke betont, wie viel Vertrauen der Verein in Sahin setzte: «Ich bin zu 100 Prozent überzeugt, dass er in den nächsten Jahren mit dem BVB viele Erfolge feiern wird.» Doch nur ein halbes Jahr und 27 Pflichtspiele später ist Sahins Zeit als Cheftrainer bereits vorbei.

Die Suche nach seinem Nachfolger läuft bereits, jedoch wird der derzeitige U19-Trainer Mike Tullberg am kommenden Samstag gegen Werder Bremen die Geschicke der Mannschaft leiten. Während die Fans gespannt auf die künftige Entwicklung warten, bleibt zu hoffen, dass das Team unter neuer Anleitung wieder zu alter Stärke zurückfindet.