Kloten blickt nach dem ersten Playoffsieg seit elf Jahren hoffnungsvoll auf eine Wende: „Es gibt noch viel Verbesserungspotenzial“.

Der EHC Kloten bleibt nach einem aufregenden 2:1-Sieg gegen die ZSC Lions in der Playoff-Serie und gibt den Fans neue Hoffnung. Der Weg in die Halbfinals ist noch steinig und lang, doch die Mannschaft zeigt Charakter und Entschlossenheit.

„Sie werden diese Serie nicht mehr drehen, aber es wäre schön, wenn wir sie etwas ärgern könnten“, war die optimistische Meinung eines Fans nach dem Spiel am Mittwochabend im Stadion am Schluefweg. Obwohl der Sieg gegen die Lions als eine Fußnote in die Geschichte eingehen könnte, ist es für Kloten ein bedeutender Moment nach jahrelanger Durststrecke.

Die Wartezeit auf diesen Erfolg war über ein Jahrzehnt lang. Der letzte Playoffsieg datiert zurück ins Jahr 2012, als Kloten gegen Fribourg-Gottéron in den Final einzog, jedoch in der Folge gegen die ZSC Lions 0:4 verlor. In den letzten elf Jahren verlor die Mannschaft insgesamt elf Spiele in Folge – bis zu dem entscheidenden Treffer von Dario Meyer, der in der 57. Minute das Spiel entschied.

Meyers überraschendes Tor war ein Schock für alle, nicht nur für die ZSC Lions. „Ich habe gar nicht bemerkt, dass der Puck drin war“, erzählte der strahlende Torschütze. „Als ich Morley jubeln sah, war die Erleichterung riesig.“

Kloten ging als klarer Außenseiter in die Partie und könnte durch die lockere Stimmung und den Druck, nichts zu verlieren, den Schlüssel zum Erfolg gefunden haben. Der 28-jährige Meyer betont: „In der Kabine war die Stimmung einfach, dass wir nichts zu verlieren haben und wir entspannt ins Spiel gehen konnten. Das richtige Mindset war entscheidend.“

Doch die Herausforderung wird am kommenden Freitag noch größer, denn die ZSC Lions, bekannt als Heimatmacht in der Zürcher Eishockey-Szene, werden im eigenen Stadion alles daran setzen, den Finaleinzug zu sichern. Die Lions haben in den Playoffs bereits zehn Heimsiege feiern können und wollen sich nicht erneut von Kloten überraschen lassen.

„Das war wahrscheinlich unser bestes Spiel der Serie“, meinte Klotens Kapitän Steve Kellenberger. „Dennoch gibt es noch viel zu verbessern.“ Kloten glaubt fest an die Möglichkeit einer Wende in dieser Serie. Sollte es gelingen, wäre es eine der größten Überraschungen in der Geschichte des Schweizer Eishockeys.

Heute findet zudem ein weiteres wichtiges Spiel in der Viertelfinal-Serie der National League statt. Der HC Davos führt gegen den EV Zug mit 3:0 – ein weiterer Sieg würde sie in die Halbfinals katapultieren. Im Duell zwischen Fribourg-Gottéron und dem SC Bern sind die Freiburger mit 2:1 Siegen vorn, nachdem Bern am Dienstag im eigenen Stadion einen knappen 3:2-Sieg nach Verlängerung feierte. Die Spannung in der National League bleibt hoch!