
Doppeltes Risiko: Wie Einsamkeit die Entstehung von Demenz beeinflusst
2025-03-20
Autor: Laura
Einsamkeit ist ein Thema, das oft unterschätzt wird – insbesondere in Bezug auf unsere geistige Gesundheit. Laut einer aktuellen Untersuchung hat sich herausgestellt, dass die Isolation von sozialen Kontakten nicht nur das Wohlbefinden beeinträchtigt, sondern auch das Risiko, an Demenz zu erkranken, erheblich steigern kann.
Studien belegen, dass Menschen, die sich oft allein fühlen, bis zu doppelt so häufig an Alzheimer erkranken. Diese Form der Demenz betrifft etwa zwei Drittel aller Betroffenen und ist die häufigste unter den verschiedenen Demenzarten. Zudem zeigt die Forschung einen klaren Zusammenhang zwischen Einsamkeit und kognitiven Defiziten, die durch ein mangelndes geistiges Training des Gehirns verursacht werden.
Einsamkeit schürt nicht nur die Krankheit selbst, sie kann auch zu Depressionen führen und zusätzlich andere gesundheitliche Probleme, wie Bluthochdruck, verschärfen. Auch alltägliche Lebensereignisse, wie der Auszug der Kinder, der Eintritt in den Ruhestand oder persönliche Verluste, können zu einer starken sozialen Isolation führen.
Eine umfassende Langzeitstudie von Wissenschaftlern der Fudan Universität in China hat über 460.000 Teilnehmer untersucht und gezeigt, dass soziale Isolation das Risiko einer Demenz unabhängig von der subjektiven Einsamkeit erhöht. Überraschend ist, dass sogar bei jenen, die sich nicht einsam fühlten, die Gefahr, an Demenz zu erkranken, nicht gesenkt war. Dies wurde durch bildgebende Verfahren wie Hirn-Scans bewiesen, die bei sozial isolierten Personen ein verringertes Volumen an grauer Substanz in Gehirnregionen zeigten, die für Gedächtnis und Lernen zuständig sind.
Um Einsamkeit entgegenzuwirken und somit das Demenzrisiko zu senken, raten Experten, aktiv soziale Kontakte zu pflegen. Dies kann so einfach sein wie das Erinnern an alte Freundschaften, das Knüpfen neuer Bekanntschaften durch Hobbys oder Ehrenamtstätigkeiten, und sogar das Nutzen von sozialen Medien und Online-Plattformen, um Gleichgesinnte zu finden.
Zusätzlich gibt es zahlreiche Möglichkeiten, das allgemeine Risiko für Demenzerkrankungen zu senken. Eine ausgewogene Ernährung, die reich an Flavonoiden ist, regelmäßige körperliche Aktivität sowie die Kontrolle medizinischer Risikofaktoren wie Hypertonie oder Cholesterin können entscheidende Faktoren sein. Zudem haben Wissenschaftler zwei Obstsorten identifiziert, die nachweislich das Demenzrisiko verringern können.
Das Thema Einsamkeit sollte in unserer immer hektischer werdenden Welt nicht vernachlässigt werden. Frühe Interventionen und soziale Teilhabe sind der Schlüssel zur Verringerung des Demenzrisikos und zur Förderung einer gesunden geistigen Fitness im Alter.