
Die katastrophale «Wet Wipe Island»: London kämpft gegen den Ekel-Notstand
2025-08-27
Autor: Emma
Ein Albtraum aus Feuchttüchern
Wer träumt von einer Idylle im tropischen Paradies, wird schnell enttäuscht, wenn er von der sogenannten «Wet Wipe Island» in London hört. Diese „Insel“ ist alles andere als paradiesisch – sie besteht aus einer erschreckenden Menge an falsch entsorgten Feuchttüchern, die sich mittlerweile auf den Ufern der Themse aufgetürmt haben. Etwa 180 Tonnen harren dort aus, und die Londoner Behörden haben nun das dringend nötige Räumungsprojekt gestartet.
Ein Umweltproblem von gigantischen Ausmaßen
Bereits seit Mitte August 2023 ist ein schwerer Bagger im Einsatz, um dieser unschönen Öko-Plage Herr zu werden. Jeden Tag wird das Ungeheuer von acht Tonnen verwendet, um die «Schandfleck» zu beseitigen. Der Grund für die Massenansammlung? Falsch entsorgte Feuchttücher – in die Toilette geworfen, obwohl sie aus Plastik bestehen und nicht abbaubar sind.
Veraltete Kanalisation und die katastrophalen Folgen
Zusätzlich erschweren veraltete Kanalisationen in vielen britischen Städten die Situation. Regen- und Abwasser fließen im gleichen Kanal, und bei Starkregen kann es zur Überlastung kommen. In solchen Fällen leitet der Wasserversorger Thames Water ungefiltert Mischwasser in die Themse, wodurch die Feuchttücher ungewollt im Fluss landen.
Gigantische Ausmaße und ökologischer Schaden
Die «Wet Wipe Island» hat mittlerweile die Ausmaße von zwei Tennisplätzen erreicht und ist stellenweise bis zu einem Meter hoch. Ihre Länge von etwa 250 Metern nahe der Hammersmith Bridge hat bereits die Strömung des Flusses verändert, was fatale Auswirkungen auf die lokale Flora und Fauna hat. Mikroplastik, eines der größten Umweltprobleme unserer Zeit, wird durch die heruntergespülten Feuchttücher verstärkt.
Freiwillige im Einsatz – Ein Umdenkprozess ist nötig
Seit 2017 überwacht die Umweltschutzorganisation Thames21 gemeinsam mit Freiwilligen diese ökologische Katastrophe. Sie haben bereits weit über 140.000 Feuchttücher per Hand gesammelt. Ihre Bemühungen haben dazu beigetragen, das Bewusstsein für die umweltschädlichen Effekte von Feuchttüchern zu schärfen.
Revolutionärer Ansatz zur Beseitigung der Feuchttücher
Jetzt, mit der mechanischen Entfernung der Feuchttücher, setzt London neue Maßstäbe. Laut Grace Rawnsley, Nachhaltigkeitskoordinatorin der PLA, ist dies der erste Versuch, mit Maschinen gegen dieses Umweltproblem vorzugehen. Die «Insel» war viel zu lange ein Stigma für die britische Hauptstadt.
Gesetzesinitiativen für eine plastikfreie Zukunft
Bereits im April 2024 plant die britische Regierung, ein Gesetz einzuführen, das den Verkauf und die Lieferung von Feuchttüchern mit Plastikanteil landesweit verbieten soll. Dies könnte die Hersteller dazu bringen, plastikfreie Alternativen zu entwickeln. Die Verabschiedung des Gesetzes steht jedoch noch aus – die Zeit drängt!