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Die geheime Machtergreifung von Chilov: UBS im Bann der CS-Elite in Brasilien

2025-09-11

Autor: Gabriel

Die ungleiche Vorherrschaft

In der Welt der Finanzen denkt man oft, die UBS habe den großen Sieg errungen, während die Credit Suisse (CS) als Verliererin dasteht. Doch in Brasilien und ganz Lateinamerika sieht die Realität ganz anders aus: Hier herrscht ein ehemaliger CS-Chef wie ein unerklärter Monarch.

Marcello Chilov: Der unaufhaltsame Aufsteiger

Marcello Chilov, einst ein Star der Credit Suisse Garantia, führt die UBS in der Region an und hat sich als omnipotente Figur etabliert. Seine Karriere nahm Fahrt auf, als die Gründer der Garantia aufgrund von Bedenken zur CS ihr Unternehmen verließen.

Die Übernahme durch die UBS

Nach dem Niedergang der CS vor über zwei Jahren erwarb die UBS die Garantia, die sich jetzt CS Brasilien nennt. Anstatt jedoch die Kontrolle einer eigenen Führungskraft zu überlassen, setzte die UBS auf Chilov, dessen Arbeitsmoral und Engagement legendär sind.

Die Loyalität der Gefolgsleute

Chilov, ein enger Vertrauter von Iqbal Khan, der 2019 von der CS zur UBS wechselte, sammelte loyal seine Unterstützer um sich – und das, obwohl viele erfahrene Führungskräfte bereits gegangen waren.

Der Fall Musch: Ein Zeitenwende

Die Macht von Chilov wurde besonders deutlich, als Matthias Musch, ein angesehener UBS-Manager für Lateinamerika, im Jahresgespräch von Chilov überraschend vor die Tür gesetzt wurde. Musch, ein erfahrener Bankier, der gegen die zunehmende Dominanz von Chilov kämpfte, wurde wenige Monate später von JPMorgan abgeworben.

Eine neue Ära unter Chilov

Chilov installierte schnell einen neuen loyalen Partner, Luis Cardoso, der ihm in Zürich den Rücken stärken sollte. Dies zeigt, dass die Machtstrukturen bei UBS nun auf Chilov und seine Truppe fokussiert sind.

Wirbel um Nachhaltigkeitsfonds

Doch in der Finanzwelt gibt es immer Schattenblicke: Die CS Garantia hatte Ende 2021 zwei Nachhaltigkeitsfonds für Unternehmen lanciert, deren Reputationen nun auf dem Spiel stehen. Ein Fonds, der auf Windkraft setzte, sieht sich rechtlichen Schwierigkeiten gegenüber, und Investoren könnten Verluste in Höhe von 250 Millionen Franken erleiden.

Die Ambivalenz von Chilovs Rolle

Die UBS betont jedoch, dass Chilov in diese Fonds nicht direkt involviert war. Die Quellen sprechen von einem größeren Problem rund um diese Fonds und zeigen, dass die Praktiken der CS-Banker in der Vergangenheit bedenklich waren.

Das exzessive Leben der Brasilianer

Trotz dieser Kontroversen genießen Chilov und seine Entourage ein luxuriöses Arbeitsleben. Kürzlich fand ein Mitarbeiter-Event in der Schweiz statt, die regelmäßigen Reisen zwischen Brasilien und der Schweiz offenbar auch für das Team zu einer gewohnten Routine gemacht.

Ein Gegensatz zur UBS-Kultur

Allerdings ist die Sorge groß, dass diese brasilianische Denkweise nicht zur traditionellen UBS-Kultur passt. Der Großteil des Profits stammt nicht aus Brasilien, sondern von Offshore-Deals in Zürich, was das Misstrauen gegenüber Chilov und seiner Gruppe weiter schürt.