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Diddy in der „Hölle auf Erden“: Gefängnisbedingungen im MDC Brooklyn erschüttern die Öffentlichkeit

2024-09-25

Sean „Diddy“ Combs sitzt nach seiner Verhaftung im berüchtigten Metropolitan Detention Center (MDC) in Brooklyn, New York. Bekannt für seine extremen Sicherheitsprobleme und chaotischen Zustände, gilt das MDC als eines der gefährlichsten Gefängnisse der USA.

Die Vorwürfe gegen Combs sind schwerwiegend: Er wird des Menschenhandels und sexuellen Missbrauchs beschuldigt. Trotz der Verdienste seiner Anwälte, die eine Verlegung in dessen luxuriöse Villa in Miami Beach forderten, wurde Combs am Dienstag in das Gefängnis eingeliefert.

Das MDC Brooklyn hat sich seit seiner Eröffnung in den 1990er Jahren einen gefährlichen Ruf erarbeitet. Berichten zufolge gab es in der Vergangenheit immer wieder gravierende Missstände, die dazu führten, dass mehrere Richter zögerten, Insassen dorthin zu verlegen. Zu den anderen prominenten Insassen gehören Musiker wie R. Kelly und Ghislaine Maxwell, die Komplizin des verurteilten Sexualstraftäters Jeffrey Epstein.

Die Bedingungen im MDC Brooklyn sind alarmierend. Auf etwa 1.200 Häftlinge kommen massive Personalkürzungen, die die Gewalt unter den Insassen begünstigen. Die Berichte über tödliche Vorfälle, einschließlich der Ermordung von Uriel Whyte im Juni und Edwin Cordero im Juli, schockieren die Öffentlichkeit. Über die letzten drei Jahre gab es zudem mehrere Selbstmorde unter den Insassen, was die besorgniserregende Situation weiter verdeutlicht.

Andrew Dalack, der Anwalt von Edwin Cordero, beschreibt das MDC als „Hölle auf Erden“. Menschenrechtsaktivisten fordern seit Jahren Veränderungen aufgrund der unhaltbaren Zustände. Die zunehmenden Todesfälle und die Berichte über Korruption unter den Gefängnismitarbeitern haben die Druck auf das Bundesamt für Gefängnisse (Federal Bureau of Prisons) erhöht, Reformen umzusetzen. Richter haben bereits beschlossen, keine neuen Gefangenen mehr ins MDC zu schicken, angesichts der schlechten Bedingungen.

Die Behörden haben versprochen, an den Missständen zu arbeiten, aber die Fortschritte bleiben schleppend. Anwälte von Combs verweisen auf die katastrophalen Bedingungen und fordern eine Verlegung ihres Klienten. Richterin Ann Donnelly wies diese Bitte jedoch zurück und stellte klar, dass das letzte Wort beim Federal Bureau of Prisons liegt.

Combs befindet sich in einer speziellen Sicherheitszelle, wo er bis zu 23 Stunden am Tag allein verbracht. Dies soll ihm zwar Sicherheit bieten, erschwert jedoch die Kommunikation mit seinen Anwälten.

Während die Probleme im MDC Brooklyn Schlagzeilen machen, zeigt eine umfassende Untersuchung der Nachrichtenagentur AP, dass die Missstände im US-Gefängnissystem weit verbreitet sind. Häufige Gewalt, Fluchtversuche und Suizide sind nur einige der auftretenden Probleme. In Kalifornien wurde ein Frauengefängnis geschlossen, nachdem schwerwiegende Vorwürfe des sexuellen Missbrauchs gegen das Personal aufgetaucht waren.

Im Juli 2023 unterzeichnete Präsident Joe Biden ein Gesetz zur Verbesserung der Überwachung des Bundesgefängnissystems. Doch ob und wie schnell sich wirklich etwas ändern wird, bleibt abzuwarten. Die Augen der Nation sind jetzt auf Diddy und die drängenden Fragen zur Sicherheit und zum Wohlbefinden der Insassen im MDC gerichtet.