
Der Kampf zwischen Keller und Trump: Wer wird gewinnen?
2025-04-07
Autor: Gabriel
Wem ist es aufgefallen? Europa hat bis vor kurzem auch einen Immobilienmogul gehabt, der ein Imperium aufbaute – René Benko. Sein letzter großer Deal, die Entschuldung seiner 1.600 Gesellschaften, blieb jedoch aus, und so verlor er das Vertrauen seiner Geldgeber. Allen voran die beiden Schweizer Arthur Eugster und Ernst Tanner, die 2023 enorme Summen in das Signa-Turmprojekt investierten – und alles verloren. Nun stehen sie in der Rolle des „Last Fool“. Im Vergleich zu diesem finanziellen Desaster sehen die Verluste an den Aktienmärkten in Europa, die letzte Woche zwischen 5 und 7 Prozent betrugen, fast harmlos aus. Für Investoren in US-Aktien war es jedoch ein ganz anderes Bild, denn viele mussten drastisch höhere Verluste hinnehmen.
In den USA sind zehntausende Wähler gegen Donald Trump auf die Straße gegangen. Immer mehr Menschen erkennen, dass die Wahl Trumps ein katastrophaler Fehler war, der ihre Lebensqualität beeinträchtigt. Trump scheint seine Wähler mehr zu verachten als seine politische Gegnerin Hillary Clinton, die einst von der „bedauernswerten Unterklasse“ sprach. Diese Unzufriedenheit betrifft mittlerweile rund 50% der amerikanischen Bevölkerung.
In dieser turbulenten Zeit steht die Bundespräsidentin der Schweiz, Karin Keller-Suter, bereit, Trump entgegenzutreten. Sie plant, mit scharfer Rhetorik dem US-Präsidenten klarzumachen, dass seine Forderungen an die Schweiz hinsichtlich Zollverhandlungen ungerecht und absurd sind. Ihren ersten großen Test hatte sie bereits, als sie in einer PR-Schlacht mit Colm Kelleher, dem UBS-Chef, und CEO Sergio Ermotti glänzte. Diplomaten sehen sie jetzt in der Lage, Trump in eine dezidierte Verteidigungsposition zu bringen.
Keller-Suter hat ihr Botschaftspersonal in Washington D.C. mobilisiert, um Trump zu überzeugen, weshalb es unverständlich sei, dass er noch auf einen Termin für ihr Treffen wartet. Unterstützt wird sie von Wirtschaftsminister Guy Parmelin, der jedoch nur wenig Englisch spricht. Seine Präsenz soll symbolisieren, dass die Schweiz aktiv in das Gespräch einsteigen will.
Ein trickreicher Akteur wie Trump wird es sich jedoch gut überlegen, wie er sich gegenüber einer kleinen Nation, die weniger Einwohner als New York City hat, positioniert. In der Vergangenheit hat er klare Unterschiede zwischen den Geschlechtern gezogen, und die Frage bleibt, ob er sich einer diplomatischen Verhandlung mit einer Frau stellen möchte, die er möglicherweise nicht ernst nimmt.
Der Druck auf Trump wächst, da er hofft, die EU und die Schweiz dazu zu bringen, verbindliche Zusagen zur Erhöhung ihrer NATO-Beiträge abzugeben. Trump drängt auf eine Erhöhung von fünf Prozent ihres BIP, was die Europäer vor enorme Herausforderungen stellt. Währenddessen denkt die Schweiz über ihren Beitrag zu internationalen Konflikten nach und hat vor kurzem 200 Soldaten zur Unterstützung der Ukraine angeboten – eine Entscheidung, die Trump vielleicht nicht überzeugend findet.
Doch die Zeit drängt! Die Schweiz hat eine der stärksten Armeen Europas besessen, doch Skandale haben dazu geführt, dass junge Menschen weniger Interesse zeigen, im Militär zu dienen. Eine Weigerung zur Verteidigung könnte der Schweiz schaden – sowohl innerhalb Europas als auch im Verhältnis zu den USA.
Keller-Suter wird ihre Mission mit einer Gruppe hochrangiger Journalisten antreten und wird nach Gesprächen mit Trump nach Hause zurückkehren, um zu berichten, dass sie Schlimmeres verhindert hat. Aber wird sie tatsächlich die Wende bringen können? Im Match zwischen Keller und Trump gibt es nur einen möglichen Sieger. Wer denkt, dass unsere Diplomaten und Politiker dem mächtigen Tycoon gewachsen sind, sollte gewarnt sein. Kleine Staaten stehen oft allein im Sturm der internationalen Politik.