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Der futuristische Roboterhund der Berner Kantonspolizei: Revolutioniert er die Polizeiarbeit?

2025-03-19

Autor: Lukas

Vergangene Woche erlebte die Schweiz einen bahnbrechenden Moment: Ein vierbeiniger Roboterhund wurde am Berner Kornhausplatz zum ersten Mal von einer Polizeieinheit in der Öffentlichkeit eingesetzt. Dies ist nicht nur ein technologischer Fortschritt, sondern könnte auch die zukünftige Polizeiarbeit grundlegend verändern.

Der Roboter wurde entsandt, um in einem Gebäude nach einem bewaffneten Mann zu suchen, der sich dort offenbar verschanzt hatte. Glücklicherweise bestätigte sich der Verdacht nicht, und der Einsatz konnte ohne Vorfälle beendet werden.

Für den Einsatz optimiert

Der Hightech-Roboter, dessen Kosten sich auf etwa 100'000 Franken belaufen und der ein Gewicht von 30 Kilogramm aufweist, gehört zur Sondereinheit Enzian der Kantonspolizei Bern. Sein Hauptziel ist die Aufklärung in potenziell gefährlichen Situationen – etwa durch das Auskundschaften von Gebäuden.

Ausgestattet mit zahlreichen Kameras, darunter auch ein Objektiv am Greifarm, ermöglicht der Roboter eine Live-Übertragung von Bildern, um zu überprüfen, wie Räume aussehen und ob Personen möglicherweise gefährliche Gegenstände bei sich tragen. Roger Staub, der Verantwortliche für die Spezialeinheit, äußerte sich: "So können wir in Echtzeit die Situation vor Ort beurteilen."

Darüber hinaus kann der Roboter Türen öffnen und wurde mit einem verstellbaren Greifarm ausgestattet, der beeindruckend schnelle und präzise Bewegungen ausführt, was bei einer Demonstration vor den Medien eindrucksvoll gezeigt wurde. Das Gerät ist in der Lage, Treppen zu steigen, Hindernisse zu überwinden und sich auch in schwierigen Geländen, wie etwa auf schlammigem Untergrund, fortzubewegen.

Sicherheit und Kontrolle

Obwohl der Roboter größtenteils autonom arbeitet und beispielsweise Treppen erkennt, wird er jederzeit von einem Operator ferngesteuert, der die Kontrolle über das Gerät hat.

Im Zusammenhang mit internationalen Trends, bei denen andere Länder wie China oder die USA bereits bewaffnete Roboterhunde einsetzen, stellt die Kantonspolizei Bern klar: "Dieses Roboter-System wird nicht bewaffnet, und es gibt keine Überlegungen dazu." Diese Entscheidung könnte in der Zukunft jedoch auf Widerstand stoßen, da viele Bürger Sicherheitsbedenken äußern.

Einige Experten, wie der Ethiker und Robotik-Experte Oliver Bendel, kritisieren die fehlende öffentliche Debatte über den Einsatz dieser Technologie: "Die Menschen wissen nicht, was dieser Roboterhund leisten kann, und sie könnten sich dadurch erschreckt fühlen. Die Öffentlichkeit sollte besser auf den Einsatz solcher Technologien vorbereitet werden."

Roger Staub sieht hingegen keinen Grund zur Besorgnis: "Die Polizei gibt aus taktischen Gründen keine Informationen über ihre Einsatzmittel preis." Der Roboter wird als Ergänzung zu bestehenden Technologien wie Drohnen betrachtet und stellt laut Staub vor allem eine Chance dar, Menschenleben zu schützen und die Sicherheit der Einsatzkräfte zu gewährleisten.

Rechtliche Aspekte des Einsatzes

Die rechtliche Grundlage für den Einsatz der Roboterhunde stützt sich auf das Polizeigesetz, das den Einsatz technischer Hilfsmittel erlaubt. "Sollte der Roboter Schaden verursachen, würde die Staatshaftung greifen, wie es auch bei anderen polizeilichen Maßnahmen der Fall ist", erläutert Staub abschließend. Die Zukunft des Robotereinsatzes in der Polizei könnte also nicht nur neue Möglichkeiten, sondern auch viele Diskussionen über Ethik und Bürgerrechte mit sich bringen.