Erhebliche Sicherheitsrisiken durch defekte Wasserkocher

Ein defekter Wasserkocher hat in der Schweiz schwerwiegende Verletzungen verursacht, die die Aufmerksamkeit des Konsumentenschutzes auf sich ziehen. Die 43-jährige Angela erlitt bei einem Vorfall schwere Verbrühungen, als ihr Wasserkocher aus Glas plötzlich zerbrach, während sie Wasser für ihren Morgentee erhitzte. Ihre Verletzungen erforderten eine Operation, und sie musste vier Tage im Krankenhaus bleiben.

Der Wasserkocher wurde von dem niederländischen Importeur Emerio in China produziert und ist in der Schweiz für etwa 30 Franken erhältlich. Produkte dieser Marke sind bei verschiedenen Händlern in der Schweiz erhältlich, was viele Verbraucher ausgesetzt hat.

Neben Angela hat ein weiterer Verbraucher berichtet, dass sein Wasserkocher nicht richtig abschaltet und weiterhin Wasser kocht. Ein weiterer Online-Nutzer gab an, dass das Glas beim Erhitzen gesprengt wurde. Diese Vorfälle werfen Fragen zur Sicherheitsqualität und Zuverlässigkeit der Produkte auf.

Der TÜV Rheinland in Deutschland hat bereits eine Prüfung des Geräts vorgenommen und plant, nach diesen Vorfällen eine erneute Untersuchung durchzuführen. Der Hersteller Emerio bestreitet bislang, dass es zuvor Beschwerden über seine Wasserkocher gegeben habe, zeigt sich jedoch offen für eine genauere Untersuchung des Vorfalls.

Sara Stalder, Geschäftsführerin des Konsumentenschutzes, fordert dringend einen Rückruf der Produkte. Ihrer Meinung nach sollten defekte Geräte aufgrund von Benutzerbeschwerden und den potenziellen Sicherheitsrisiken nicht mehr verkauft werden.

Verbraucher sollten defekte Produkte melden

Bisher wurde der problematische Wasserkocher noch nicht zurückgerufen, und vom Eidgenössischen Starkstrominspektorat (Esti) gibt es bisher keine Hinweise auf entsprechende Maßnahmen. Das Esti empfiehlt Betroffenen, zunächst den Händler zu kontaktieren, der verpflichtet ist, auf Beschwerden angemessen zu reagieren – sei es durch Reparatur, Austausch oder Rücknahme des Produkts. Falls der Händler nicht reagiert, besteht die Möglichkeit, den Mangel über ein Onlineformular bei Esti zu melden. Nützliche Informationen wären Fotos, Seriennummern und Angaben zum Verkäufer.

Wie sicher sind Wasserkocher? Ein Blick auf Tests

Trotz des Vorfalls zeigt eine Untersuchung der Stiftung Warentest, dass die meisten Wasserkocher, auch in der günstigeren Preisklasse, in der Regel eine gute Qualität aufweisen. In einem Test von Mitte März schnitten 15 untersuchte Produkte durchweg gut ab, darunter auch Geräte mit Glas-Elementen.

Wasserkocher können jedoch auch Brand- und Verbrühungsgefahren darstellen, insbesondere wenn das Gehäuse sehr heiß wird. Beim K-Tipp-Test von Januar erhielt kein Produkt eine Note schlechter als 4,2, was auf eine insgesamt hohe Sicherheitsbewertung hinweist.

Tipps zur sicheren Nutzung von Haushaltsgeräten

Es ist unerlässlich, beim Gebrauch von Haushaltsgeräten vorsichtig zu sein. Defekte Elektrogeräte, Kabel oder Stecker sollten niemals benutzt werden. Im Idealfall weisen sichere Geräte folgende Merkmale auf:

- Ein Typenschild mit den Kontaktdaten des Herstellers oder Importeurs.

- Eine Identifikationskennzeichnung (Marke, Typennummer).

- Eine verständliche Betriebsanleitung und notwendige Sicherheitsinformationen.

- Eine Kontaktadresse für den Kundendienst.

Zusätzlich können Verbraucher auf das freiwillige Esti-Sicherheitszeichen achten, das darauf hinweist, dass das Produkt strengen Sicherheitskriterien entspricht.

Falls du oder jemand, den du kennst, von einem Vorfall betroffen ist, gibt es verschiedene Beratungsstellen, die Unterstützung bieten können:

- Pro Mente Sana, Tel. 0848 800 858

- Ambulatorium für Folter- und Kriegsopfer SRK, Tel. 058 400 47 77

- Angehörige.ch, Beratung und Anlaufstellen

- Pro Juventute, Beratung für Kinder und Jugendliche, Tel. 147

- Dargebotene Hand, Sorgen-Hotline, Tel. 143

Stelle sicher, dass du die Sicherheit deiner Haushaltsgeräte ernst nimmst, und informiere dich gründlich über alle Produkte, die du kaufst!