Wissenschaft

Das Universum: Supernovae könnten zwei Massenaussterben verursacht haben

2025-03-23

Autor: Emma

Das Leben auf der Erde hat in seiner langen Geschichte schwere Krisen durchlebt, und zahlreiche Massenaussterben haben das Ökosystem stark verändert. Forscher zählen fünf große Ereignisse massiven Artensterbens seit dem Auftreten komplexer Lebensformen vor etwa 540 Millionen Jahren, und zwei dieser Ereignisse könnten tatsächlich durch nahegelegene Sternexplosionen, sogenannte Supernovae, beeinflusst worden sein. Dies berichten drei Astrophysiker aus Großbritannien in einer neuen Studie.

Das Team hat einen bestimmten Typ von Sternen, die sogenannten OB-Sterne, untersucht, deren Explosionen als Supernovae bekannt sind. Diese Sterne haben eine hohe Masse und eine kurze Lebensdauer, was es Wissenschaftlern ermöglicht, die Häufigkeit ihrer Explosionen zu berechnen. Ihrer Einschätzung nach könnte im Durchschnitt alle 400 Millionen Jahre eine solche Supernova in der Nähe der Erde stattfinden.

Das bekannteste Massenaussterben ereignete sich vor 66 Millionen Jahren und führte zum Aussterben der Dinosaurier, wobei etwa 70% aller Arten ausgelöscht wurden. Forscher sind sich einig, dass der Einschlag eines großen Asteroiden auf der Yucatán-Halbinsel die Hauptursache war.

Für die anderen vier Massenaussterben gibt es jedoch weniger Einigkeit hinsichtlich der Ursachen. Neben geophysikalischen Faktoren wie Supervulkan-Ausbrüchen und drastischen Klimaveränderungen nehmen Wissenschaftler auch an, dass kosmische Ereignisse, wie die Explosion von Supernovae, eine Rolle gespielt haben könnten.

Supernovae entstehen, wenn massereiche Sterne ihren nuklearen Brennstoff aufbrauchen und unter dem eigenen Gewicht kollabieren, was in einer gewaltigen Explosion endet, bei der die äußeren Schichten des Sterns ins All geschleudert werden. Wissenschaftler, darunter Alexis Quintana von der Keele University, betonen, dass diese Explosionen sowohl die Entstehung von Leben im Universum begünstigen können, als auch eine erhebliche Bedrohung für bestehendes Leben darstellen.

"Supernovae transportieren schwere Elemente ins All, darunter wichtige Stoffe wie Sauerstoff und Kohlenstoff, die für das Leben auf der Erde unerlässlich sind", sagt Quintana. "Aber wenn ein Planet wie die Erde zu nah an einer solchen Explosion ist, kann dies katastrophale Folgen haben." Wenn eine Supernova weniger als 65 Lichtjahre entfernt ist, könnte die intensive Strahlung die Ozonschicht der Erde schädigen und den Organismen an der Oberfläche gefährliche ultraviolette Strahlung aussetzen.

Es gibt tatsächlich Hinweise, dass zwei Massenaussterben mit dem Verschwinden der Ozonschicht zusammenfallen: Das Kellwasser-Ereignis vor 372 Millionen Jahren, bei dem 70 % aller Arten verschwanden, und das Ordovizische Massenaussterben vor 445 Millionen Jahren, bei dem 60 % der Lebensformen, die damals hauptsächlich in den Ozeanen lebten, ausstarben.

Die Forscher haben die Häufigkeit von Supernovae in einem Umkreis von 3.260 Lichtjahren um das Sonnensystem untersucht. Die Anzahl der Supernovae, die sie berechnet haben, stimmt gut überein mit der Häufigkeit von Massenaussterben, die vermutlich durch solche kosmischen Ereignisse ausgelöst wurden.

Aktuell gibt es jedoch keinen Grund zur Sorge; auf der Erde sind keine Supernova-Katastrophen in naher Zukunft zu erwarten. Lediglich zwei Sterne in der Umgebung könnten innerhalb von etwa einer Million Jahren explodieren: Antares im Skorpion und Beteigeuze im Orion. Beide Sterne sind jedoch mit 600 und 550 Lichtjahren so weit entfernt, dass ihre Explosion keine Gefahr für das Leben auf der Erde darstellen würde. Diese Entdeckungen werfen ein neues Licht auf die komplexen Wechselwirkungen zwischen kosmischen Ereignissen und der Erdgeschichte und könnten unser Verständnis vom Leben im All weiter vertiefen.