Das Comeback einer Schweizer Uhrenmarke: Lebois & Co im Aufwind
2025-01-25
Autor: Lara
Ein holländisches Unternehmerpaar bringt die fast vergessene Schweizer Uhrenmarke Lebois & Co zurück ins Rampenlicht und begeistert Uhrenliebhaber weltweit mit neuen, preiswerten Zeitmessern.
Die Gründung und der Rückgang
Die Geschichte von Lebois & Co beginnt 1934 in Besançon, Frankreich, wo die Familie Dodane die Marke gründete. Während die gesamte Produktion in der Schweiz stattfand, erlebte das Unternehmen in den 1970er-Jahren, geprägt von der sogenannten "Quarzkrise", einen dramatischen Rückgang, der viele Schweizer Marken in den Abgrund zog. Die Rolle der japanischen Konkurrenz, insbesondere von Seiko, war entscheidend, da sie die Quarztechnologie übernahmen und günstigere, präzisere Uhren produzierten. Dadurch musste Lebois & Co 1972 sein Geschäft einstellen.
Das Comeback der Marke
Ein unerwartetes Comeback nahm seinen Anfang, als Tom van Wijlick und seine Frau Eveline 2012 bei einer Auktion einen Vintage-Lebois-Chronographen von 1945 entdeckten. Ihre Leidenschaft für das exquisite Stück inspirierte sie dazu, der Marke neues Leben zu verleihen.
Übernahme und Entwicklung
Im Jahr 2014 erwarben sie die Markenrechte über ihre in Holland ansässige Compagnie des Montres Lebois et Cie B.V. und übernahmen gleichzeitig die Rechte an der Piloten-Uhrkollektion Airain, die ebenfalls zur Familie Dodane gehörte.
Der Anspruch und die Produktentwicklung
Der Anspruch der neuen Inhaber war unmissverständlich: die Uhren sollten "Swiss Made" sein. Durch einen mehrstufigen Evaluationsprozess ermöglichte van Wijlick Uhrenliebhabern, online über die Gestaltung und technische Merkmale der neuen Modelle abzustimmen.
Die erste Kollektion und Beliebtheit
Im Dezember 2021 wurden die ersten Prototypen der Heritage-Chronograph-Reihe präsentiert. Die Kollektion umfasst vier Modelle, die nicht nur die Tradition von Lebois & Co widerspiegeln, sondern auch die Designtrends der Mitte des 20. Jahrhunderts aufgreifen. Besonders beliebt ist das Modell mit einem lachsfarbenen Zifferblatt, das sich schnell als Bestseller etablierte.
Uhrwerke und Preisgestaltung
Käufer hatten die Wahl zwischen verschiedenen Uhrwerken und entschieden sich überwiegend für das hochwertige Säulenrad-Chronographen-Werk von La Joux-Perret, das bei Sammlern sehr geschätzt wird, während die Uhren weiterhin zu einem erschwinglichen Preis von rund 3.000 Franken bleiben.
Qualität und innovative Merkmale
Die technische Konzeption und die Montage erfolgen im Tessin, was den hohen Schweizer Qualitätsstandards gerecht wird. Jedes Modell wird zudem mit einem digitalen Zwilling geliefert, der auf der Blockchain gespeichert wird – eine Innovation, die die Authentizität der Uhren sichert und Sammler anzieht.
Internationale Expansion und zukünftige Modelle
In den letzten zwei Jahren hat van Wijlick das Geschäftsmodell erweitert und ein internationales Händlernetz aufgebaut, das bereits in mehreren Ländern aktiv ist. Angekündigt sind auch künftige Modelle und Erweiterungen der Kollektion.
Neue Armbänder und Exklusivität
Ein weiteres Highlight sind die neuen Armbänder von Fixoflex, die demnächst erhältlich sein sollen. Diese umfassen verschiedene Materialien und Farben, um die Uhren optimal zur Geltung zu bringen.
Besitzerinnen und Besitzer von Lebois-Uhren stechen durch ihren Geschmack in der Öffentlichkeit hervor, da die Marke noch nicht weit verbreitet ist, was den Besitz dieser Uhren besonders exklusiv macht. Das durchdachte Konzept von Tom und Eveline van Wijlick zeigt, wie Tradition mit modernen Ansprüchen erfolgreich kombiniert werden kann.