
Crosstalk bei Diabetes: Die untrennbare Verbindung von Herz, Niere und Leber
2025-09-19
Autor: Lukas
Herz, Niere und Leber – Ein gefährliches Trio
Immer mehr Menschen leiden unter Diabetes, und die Folgen sind verheerend. In Deutschland sind über 8,9 Millionen Menschen betroffen, und die Risiken für Herzinfarkte, Schlaganfälle und Nierenversagen steigen dramatisch. Während die Aufmerksamkeit traditionell auf Herz-Kreislauf-Erkrankungen gerichtet ist, rufen Experten dazu auf, das Zusammenspiel aller betroffenen Organe stärker in den Fokus zu rücken.
Internationale Konferenz zur organübergreifenden Sichtweise
Auf einer bedeutenden Konferenz am Neusiedler See in Österreich traten über 30 führende Wissenschaftler aus Europa, den USA und Australien zusammen, um über die interdependente Beziehung zwischen Herz, Niere und Leber zu diskutieren. Organisiert vom Deutschen Diabetes-Zentrum (DDZ) und der Monash Universität aus Australien, zeigt diese Veranstaltung die Dringlichkeit, Präventions- und Behandlungsstrategien zu optimieren.
Belastung und Frühwarnzeichen ignoriert
Trotz des Wissens, dass bereits geringe Einschränkungen der Nierenfunktion das Risiko für schwere Herzprobleme erhöhen, bleiben viele Schäden zunächst unentdeckt. Häufig werden einfache Urin- und Bluttests vernachlässigt. Es ist höchste Zeit, das Augenmerk auch auf die Nieren zu richten und die Betroffenen frühzeitig zu schützen.
Neue Wege in der Prävention und Behandlung
Die Konferenz präsentierte wegweisende Forschungsergebnisse, die auf die Notwendigkeit hinweisen, die Erkrankungen in einem gemeinsamen Ansatz zu betrachten. Experten empfehlen, das sogenannte "Cardiovascular-Kidney-Metabolic (CKM) Syndrome" zu berücksichtigen, um rechtzeitig intervenieren zu können.
Neuartige Behandlungsmethoden im Fokus
Ein zentrales Thema war die nicht-alkoholische Fettlebererkrankung (MASLD), die mit Diabetes und weiteren Komplikationen verknüpft ist. Neue Medikamente könnten dringend benötigte Fortschritte zur Behandlung von MASLD bringen und somit kardiovaskuläre Risiken mindern. Des Weiteren wurden innovative Therapiekonzepte und epigenetische Biomarker zur frühzeitigen Erkennung von Nierenerkrankungen vorgestellt.
Gewichtsreduktion als Schlüssel zur Prävention
Besonders auffällig war die Erkenntnis, dass Jugendliche mit Adipositas und Typ-2-Diabetes besonders anfällig für chronische Nierenerkrankungen sind. Hier wurde betont, dass eine bariatrische Operation nicht nur zu einer signifikanten Gewichtsreduktion führen, sondern auch die Nierenfunktion stabilisieren kann.
Gemeinsame Anstrengung für eine bessere Behandlung
Prof. Jandeleit-Dahm, eine der Organisatorinnen, hebt die Wichtigkeit internationaler Zusammenarbeit hervor: "Nur durch den Austausch von Ideen und Forschungsergebnissen können wir die Mechanismen des CKM-Syndroms verstehen und effektivere Behandlungsmethoden entwickeln." Die klare Botschaft aus der Konferenz ist, dass ein ganzheitlicher Ansatz zur Bekämpfung von Diabetes und seinen Folgen notwendig ist.