Nation

Christoph Blocher greift Economiesuisse scharf an

2025-03-30

Autor: Sofia

Christoph Blocher, ein prominentes Mitglied der Schweizerischen Volkspartei (SVP), hat in einem deutlichen Angriff Economiesuisse wegen deren Kritik an der SVP-Initiative angegriffen. Der Wirtschaftsverband bezeichnete die von der SVP vorangetriebene 10-Millionen-Schweiz-Initiative als «Gefahr für die Schweiz» und nannte die Position der SVP «radikal».

Der Bruch zwischen der SVP und Economiesuisse steht im Kontrast zu ihrer zuvor positiven Beziehung, in der auch Magdalena Martullo Blocher im Vorstand von Economiesuisse sitzt. Dennoch hat die SVP den Kontakt zum Verband beendet, nachdem die Kritik laut wurde.

Blocher sieht die SVP als einen Verband, der enger mit der Wirtschaft verbunden ist als Economiesuisse. «Die Economiesuisse und die ihr angeschlossenen Wirtschaftsverbände sind nicht die Wirtschaft,» sagte er und betonte, dass viele Angehörige dieser Verbände nie selbst ein Unternehmen geleitet haben. Im Gegensatz dazu habe die SVP viele Unternehmer in ihren Reihen, die wertvolle Erfahrungen im unternehmerischen Bereich mitbringen.

Die Kritik von Blocher richtet sich auch gegen die Freisinnigen der FDP, die sich mit Economiesuisse gegen die Initiative verbündet haben. Er warf der FDP vor, zu bequem zu sein, um einen eigenen Gegenvorschlag zu erarbeiten. «Die FDP und die Wirtschaftsverbände haben nicht den Mut, der EU und der Verwaltung die Stirn zu bieten,» merkte Blocher an, und kritisierte, dass FDP und Economiesuisse das Zuwanderungsproblem ignorieren.

Blocher begrüßte den Dialogabbruch durch SVP-Präsident Marcel Dettling, da er der Meinung ist, dass ein Austausch nach der abschlägigen Bewertung der Initiative keinen Sinn macht. Er äußerte jedoch, dass der Kontakt nicht vollständig abgebrochen werden sollte.

Bezüglich Magdalena Martullo Blochers Position in Economiesuisse sagte Christoph Blocher, sie müsse selbst entscheiden, ob sie im Verband bleiben möchte oder nicht. Die internen Diskussionen über ihre Zukunft kritisierte er scharf und merkte an, dass eine solche «Woke-Kultur» auch innerhalb von Economiesuisse Einzug gehalten habe.

Es bleibt abzuwarten, wie sich die Situation zwischen SVP und Economiesuisse entwickeln wird und welche Auswirkungen dies auf die politische Landschaft der Schweiz haben könnte. Ist der Einfluss von Wirtschaftsverbänden auf die Politik also weitreichend oder nur oberflächlich? Es stellt sich die Frage, ob solche Verbände weiterhin als Interessenvertreter oder als politische Akteure agieren sollten.