
Chinesische Kriegsschiffe umrunden Australien – Eine geopolitische Wende?
2025-03-12
Autor: Sofia
Eine chinesische Marineflotte hat vor kurzem Australien umrundet, während sie zugleich Schießübungen durchführte, was Besorgnis über die Sicherheitslage und die Verteidigungsfähigkeit Australiens auslöste.
Die drei Schiffe – ein Kreuzer, eine Fregatte und ein Versorgungstanker – durchquerten die umstrittenen Gewässer in der australischen Wirtschaftszone und führten militärische Manöver durch, welche Dutzende zivile Flugrouten zwangen, Umleitungen zu nehmen. Dies geschah einige Tage nach dem Besuch eines US-Atom-U-Bootes, was die Situation zusätzlich anheizte. Schließlich setzte die Flotte ihren Kurs in Richtung Indonesien.
Militärexperten sind alarmiert und warnen, dass diese Manöver ein Zeichen für die zunehmenden geopolitischen Spannungen in der Region sind. Der australische Militäranalytiker Marcus Hellyer erklärte: "Die Chinesen führen uns in unserem eigenen Hinterhof vor. Wir können nicht einmal unser eigenes Land umfahren, während sie es problemlos tun." Diese Äußerungen werfen ein Licht auf die veraltete Ausstattung der australischen Marine, die von Experten als alarmierend klein und ineffektiv beschrieben wird.
Die gegenwärtige Flotte Australiens ist die kleinste und älteste seit dem Zweiten Weltkrieg. Kritiker bemängeln, dass zwei der entscheidenden Tanker seit Monaten außer Betrieb sind, während die drei chinesischen Kriegsschiffe zusammen über 144 Raketenabschusszellen verfügen – kaum weniger als die gesamte australische Marine, die mit ihren zehn Schiffen insgesamt nur 200 solche Vorrichtungen aufweisen kann.
Trotz dieser angespannten Situation betont die chinesische Regierung, dass die Übungen legal und lediglich zu Trainingszwecken durchgeführt wurden. Der Botschafter Chinas in Australien, Xiao Qian, verteidigte die Militäraktivitäten und erklärte: "Als große Macht in dieser Region ist es für China normal, Schiffe in verschiedene Gebiete zu entsenden."
Das Problem ist, dass sich die geopolitischen Rahmenbedingungen verschärfen: Während die USA ihre Unterstützung für Verbündete in Frage stellen und die militärische Allianz mit Australien möglicherweise wackelt, zeigt die chinesische Marine gerade in diesem Moment Australiens Verwundbarkeit.
Australien hat in der Vergangenheit selbst militärische Übungen in der Nähe von China durchgeführt, insbesondere in der Straße von Taiwan und im Südchinesischen Meer. Allerdings unterscheidet sich der aktuelle Vorfall grundlegend, da er mit einer Drohung einhergeht. Ray Powell, Direktor des maritimen Transparenzprojekts SeaLight, erklärte: "Südlich von Australien oder in der Tasmansee gibt es keinen Grund für eine solche Präsenz, außer eine Botschaft zu senden. Diese Botschaft lautet: Wir können euch in Gefahr bringen."
Die Situation ist also komplex und erfordert eine kritische Neubewertung der australischen Verteidigungsstrategie angesichts der aggressiven geopolitischen Dynamik im Indopazifik-Raum.