
CEO: Flops ohne Ende, 2,8 Millionen im Sack – Skandal bei der Zürcher Kantonalbank
2025-03-27
Autor: Leonardo
Die Zürcher Kantonalbank (ZKB) hat sich offenbar einen der am meisten überbezahlten CEOs des gesamten Finanzsektors geleistet. Urs Baumann, der Geschäftsführer der größten Kantonalbank der Schweiz, streicht für das Jahr 2024 bemerkenswerte 2,8 Millionen Franken ein.
Der Aufschrei bleibt aus, da er bereits im Jahr 2023 ein ähnliches Gehalt bezog, das um 33.000 Franken höher war. Der Vergleich spricht Bände über die problematische Lohnstruktur. Die exorbitante Vergütung ist umso bedenklicher, wenn man bedenkt, dass die ZKB eine Staatsbank ist und somit im Eigentum der rund 1,5 Millionen Zürcher steht, die allesamt Steuern zahlen.
Dabei ist die ZKB nicht nur die größte Bank im Kanton Zürich, sondern hat auch in vielen Bereichen die UBS eingeholt oder sogar überholt. Die Bank hat sich als sicherer Hafen etabliert, was bedeutet, dass sie in einer wirtschaftlichen Krise weniger wahrscheinlich leiden wird, es sei denn, der gesamte Kanton gerät in ernsthafte Schwierigkeiten.
Dennoch gibt es ernsthafte Probleme: Die Bank war kürzlich in einen Skandal verwickelt, bei dem ein junger Mitarbeiter mit gestohlenen Bankdaten von ZKB-Kunden, darunter auch bedeutende Konten, versuchte, die Bank zu erpressen. Dieses Sicherheitsversagen führte dazu, dass auf den Handys der Kunden saldi fremder Dritter angezeigt wurden. Aufgrund von Cyber-Attacken musste die Bank außerdem im Januar mit massiven IT-Problemen kämpfen, die mehrere Dienstleistungen beeinträchtigten.
Im Vergleich dazu verdienen die Chefs ähnlicher Unternehmen in der Schweiz, zum Beispiel in Aargau oder Bern, weitaus weniger. Der oberste KB-Boss im Aargau kommt auf etwa 600.000 Franken, was die Bürger für angemessen halten. In Bern sind die Gehälter für Führungskräfte bei den National Champions – wie der Ruag, Post und SBB – auf maximal eine Million begrenzt. Und die Generaldirektorin der SRG erhält sogar nur die Hälfte von Baumanns Gehalt.
Die ZKB scheint die Überhöhung von Baumanns Gehalt zu rechtfertigen, obwohl der variable Vergütungsanteil, der eigentlich Leistung anerkennen sollte, von 1,5 Millionen auf lediglich 0,8 Millionen gesenkt wurde. Gleichzeitig explodierte sein Fixgehalt von 700.000 Franken auf 1 Million, was die Frage aufwirft, wieviel Leistung tatsächlich gefordert wird.
Baumann hat es geschafft, sich die „Anwartschaften“ — die ebenfalls fast doppelt so hoch wie 2023 sind — sowie erhebliche Vorsorgebeiträge der Bank zu sichern, während er kaum Leistungsdruck ausgesetzt ist. Ein Banker, der im Schlafwagen 50 Milliarden Neugelder von der geschädigten Credit Suisse erhält, verdient mehr als die Gehälter aller sieben Bundesräte in Bern zusammen.
Dieser massive Gehaltsunterschied in der Führungsetage wirft nicht nur ethische Fragen auf, sondern schürt auch Unmut unter den Steuerzahlern und zeigt, dass in der Schweiz dringender Handlungsbedarf besteht, um die Vergütungspolitik bei öffentlichen Institutionen zu überdenken.