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Bundesratsjet: Eine beliebte Reisemöglichkeit für Inlandsflüge

2025-03-19

Autor: Leonardo

Eine neue Auswertung zeigt, dass der Bundesratsjet nicht nur für Auslandsreisen, sondern auch für Inlandsflüge äußerst beliebt ist. Diese besonders komfortable Art des Reisens ermöglicht es den Regierungsmitgliedern, Termine sowohl im In- als auch im Ausland effizient wahrzunehmen.

Im Jahr 2024 nutzten viele Bundesräte den Jet häufig, wie eine Analyse der Zeitungen von CH Media offenbart. Ein bemerkenswerter Fall ist die damalige Bundespräsidentin Viola Amherd, die unter anderem von Bern nach St. Gallen flog, um ein Foto für die Olma-Messe aufzunehmen. Solche Kurzstreckenflüge zeigen, dass der Jet nicht nur beim internationalen Reisen eine Rolle spielt, sondern auch im täglichen Amtsgeschäft der Politiker hilfreich ist.

Besonders interessant sind die häufigen Inlandsflüge. Amherd absolvierte 14 Flüge zwischen Sitten und Belp, die jedoch als Leerflüge ohne Passagiere deklariert wurden. Laut dem Verteidigungsministerium (VBS) stieg Amherd entweder im Wallis zu oder aus.

Außenminister Ignazio Cassis folgt dicht auf Amherd und flog im Jahr 2024 13 Mal zwischen Bern und Lugano. Diese häufigen Flüge brachten dem Jet den Spitznamen „Taxi Ticino“ ein. Praktisch für Cassis ist, dass er in unmittelbarer Nähe des Flughafens Lugano-Agno wohnt.

Die beiden Politiker sind Vielflieger, was ihren beruflichen Verpflichtungen geschuldet ist. Cassis nutzte den Jet nicht nur für offizielle Termine, sondern auch für schnelle Heimreisen nach persönlichen Aktivitäten, wie etwa nach einem Eishockeyspiel.

Im Vergleich dazu nutzen die übrigen Bundesräte den Bundesratsjet oder Helikopter deutlich seltener. Justizminister Beat Jans belegte mit insgesamt 33 Flügen den dritten Platz, wobei etwa ein Drittel davon Inlandsflüge waren. Am häufigsten flog Jans nach Basel, seinem Wohnort.

Wirtschaftsminister Guy Parmelin und Umweltminister Albert Rösti waren die selteneren Fluggäste mit zwölf beziehungsweise 13 Reisen. Trotz der Nähe von Parmelins Wohnort zum Helikopter-Landeplatz in Bursins VD, flug er nur zweimal mit dem Helikopter nach Hause. Innenministerin Elisabeth Baume-Schneider hingegen nutzte die Möglichkeit nur einmal.

Ein interessanter Aspekt ist, dass Finanzministerin Karin Keller-Sutter sowie Umweltminister Rösti niemals den Jet für Reisen von und nach Bern in Anspruch nahmen. Rösti benötigt mit dem Auto lediglich etwa 25 Minuten bis zum Bundeshaus, was die Notwendigkeit von Luftreisen für ihn verringert.

Mit den fortlaufenden Diskussionen über den Einsatz von Regierungsreisen und deren Kosten könnte die hohe Nutzung des Bundesratsjets sowohl positive als auch kritische Reaktionen in der Öffentlichkeit hervorrufen. Ist es wirklich notwendig, bei relativ kurzen Distanzen auf so luxuriöse Reisemöglichkeiten zurückzugreifen? Diese Frage bleibt spannend und könnte auch in Zukunft für Diskussionen sorgen.