
Bundesrat hält an der umstrittenen «Pannen-Drohne» fest – Politisches Chaos in der Schweiz
2025-09-04
Autor: Lara
Ein Luftfahrt-Debakel auf dem Prüfstand
Die Schweizer Armee hat sich sechs Aufklärungsdrohnen des Typs Hermes 900 HFE vom israelischen Hersteller Elbit Systems zugelegt – eigentlich eine zukunftsweisende Entscheidung. Doch statt der erwarteten Einsatzbereitschaft seit 2019 wird nun über ein gescheitertes Projekt diskutiert.
Verspätungen und technische Probleme
Der Beschaffungsprozess für das Aufklärungsdrohnensystem 15 (ADS 15) war von Anfang an von Schwierigkeiten geprägt. Technische Probleme und wiederholte Verzögerungen haben dazu geführt, dass die Drohne weit hinter den ursprünglichen Versprechungen der Hersteller zurückbleibt. Das Eidgenössische Departement für Verteidigung (VBS) hat nun angekündigt, an dem Projekt festzuhalten, jedoch ohne einige wichtige Fähigkeiten, die ursprünglich eingeplant waren.
Politische Spaltung und hitzige Diskussionen
Dieser Entscheid sorgt für viel Gesprächsstoff im Bundeshaus. Nationalrat Thomas Hurter von der SVP kommentiert kritisch, dass die Schweiz sich aufgrund von überhöhten Erwartungen in einer misslichen Lage befinde. Er fordert eine fokussierte Nutzung der verfügbaren Optionen, auch wenn das bedeutet, dass wichtige Fähigkeiten der Drohne fehlen.
Vorschläge für einen nationalen Plan
Die politischen Reaktionen sind gespalten. Martin Candinas von der Mitte-Partei appelliert an die Verantwortlichen, die Projekte eng zu begleiten und nötigenfalls strukturelle Konsequenzen zu ziehen. Die GLP warnt vor einem finanziellen Desaster, während die SP einen sofortigen Stopp der Beschaffung fordert.
Die Zukunft der Drohnentechnologie in der Schweiz
Priska Seiler Graf von der SP warnt davor, 240 Millionen Franken einfach zu verlieren. Sie plädiert für eine differenzierte Sichtweise und weist darauf hin, dass ein Abbruch wenig Sinn hätte. Cedric Wermuth von der SP drängt hingegen auf eine sofortige Abkehr von dem Projekt, um weitere finanzielle Verluste zu verhindern. Die Frage bleibt, ob die Hermes 900 trotz ihrer Mängel jemals die nötigen Sicherheitsstandards erfüllen kann.
Das Drohnen-Dilemma: Wer trägt die Verantwortung?
Während die politische Diskussion tobt, bleibt die Frage, welche Lehren aus diesem Pannenprojekt zu ziehen sind. Die Schweiz muss sich überlegen, ob sie künftig verstärkt auf inländische Firmen setzen sollte. Viele lokale Start-ups warten nur darauf, dass die Schweiz unabhängig von ausländischen Herstellern agiert und moderne Technologien entwickelt.
Der Weg zur Luftüberwachung ist steinig, doch die Entscheidungsträger müssen jetzt handeln, um künftige Rückschläge zu vermeiden und die Sicherheit der Schweiz zu gewährleisten.