
Blatter und Platini: Fifa-Prozess geht in die zweite Runde
2025-03-03
Autor: Louis
Worum geht es? Im Jahr 2011 überwies die "alte" Fifa unter Sepp Blatter, der im gleichen Jahr auf Stimmen für seine Wiederwahl angewiesen war, dem damaligen Uefa-Präsidenten Michel Platini zwei Millionen Franken. Legionäres Honorar oder korruptive Handlung? Diese brisante Frage muss jetzt die Justiz klären.
Das Bundesstrafgericht in Bellinzona sprach Sepp Blatter und Michel Platini im Sommer 2022 von den Vorwürfen frei. Doch die Bundesanwaltschaft und die "neue" Fifa unter Gianni Infantino legten Berufung ein, was zu einer erneuten Gerichtsverhandlung führte.
Was wird den beiden ehemaligen Fußballfunktionären konkret vorgeworfen? Laut Bundesanwaltschaft gibt es keinen legitimen Grund für diese Zahlung. Blatter soll Platini begünstigt haben, und Platini habe in der Zeit zwischen 1998 und 2002 jährlich – wie schriftlich vereinbart – 300'000 Franken für seine Beratertätigkeit von der Fifa in Rechnung gestellt und diese Zahlungen waren stets pünktlich. Die Anklage wirft Blatter und Platini vor, die Fifa mit einer fiktiven Rechnung absichtlich darüber getäuscht zu haben, dass sie Platini noch zwei Millionen Franken schulde – was als Betrug gewertet wird.
Die Verteidigung argumentiert hingegen, dass es sich bei der Zahlung um eine nachträgliche Lohnzahlung für legale Beratermandate handelt. Demnach sei die Überweisung vollkommen legitim gewesen, zumal Sozialbeiträge abgezogen wurden und Platini die zwei Millionen ordnungsgemäß versteuert habe.
Ein entscheidender Punkt ist jedoch, dass die exorbitante Summe für Platinis Beratertätigkeit nur per Handschlag vereinbart wurde, während der schriftliche Vertrag einen geringeren Betrag festlegte. Außerdem erfolgte die Zahlung erst 2011 – fast zehn Jahre nach dem Ende von Platinis Beratertätigkeit.
Der Prozess findet in Muttenz statt, da der Präsident der Berufungskammer zuvor die Ermittlungen gegen Blatter leitete, was zu Bedenken hinsichtlich der Befangenheit geführt hat. Die Richter wurden zufällig ausgewählt, und weil der vorsitzende Richter aus dem Kanton Basel-Landschaft stammt, wird die Verhandlung im Strafjustizzentrum in Muttenz abgehalten.
Ist dies problematisch? Die außerordentliche Berufungskammer setzt sich aus drei kantonalen Richtern zusammen. Zwei davon haben sich laut Lebenslauf eher auf Zivilrecht spezialisiert, was in einem Strafverfahren nicht optimal ist. Der dritte Richter hingegen bringt umfangreiche Erfahrung als Strafrichter mit und hat eine Zeit lang bei der Staatsanwaltschaft gearbeitet.
Was bedeutet all das für die Zukunft des Fußballs? Der Ausgang dieses Prozesses könnte nicht nur das Schicksal von Blatter und Platini bestimmen, sondern auch weitreichende Konsequenzen für die Fifa und den internationalen Fußball haben. Bleiben Sie dran, während wir die explosive Entwicklung in diesem Rechtsstreit verfolgen!