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BKW plant Zukunft des AKW Mühleberg: Neue Perspektiven für nachhaltige Energie?

2024-12-19

Autor: Nina

Am 20. Dezember 2019 schloss das AKW Mühleberg als erstes Atomkraftwerk Schweiz seine Türen. Der Berner Energiekonzern BKW hat nun bestätigt, dass der Rückbau des AKW sowohl zeitlich als auch finanziell auf Kurs ist. In einer Pressekonferenz stellte BKW-Chef Robert Itschner vergangene Woche die Pläne für das Areal vor.

Seit September ist das AKW nun kernbrennstofffrei, da alle 418 ausgedienten hochradioaktiven Brennelemente ins Zwischenlager nach Würenlingen (AG) transportiert wurden. Der vollständige Rückbau der nuklearen Infrastruktur soll bis Ende 2031 abgeschlossen sein.

Unklarheit über die zukünftige Nutzung des Areals

Die Frage, was mit dem Gelände geschehen soll, bleibt bislang offen. Zunächst stand der vollständige Abriss zur Diskussion, um eine "grüne Wiese" entstehen zu lassen. Doch Itschner schloss dies vehement aus: "Eine bloße Umwandlung des Areals in eine grüne Wiese würde aus Sicht der BKW nicht zielführend sein."

Das Gelände, das sich vom Wasserkraftwerk Mühleberg bis zum Gaskraftwerk erstreckt, ist strategisch wichtig. Es bietet die notwendige Infrastruktur und Anbindung für größere Energieprojekte. Itschner betonte, dass BKW das Potenzial dieses Standorts nutzen möchte, um sinnvolle Lösungen für die nachhaltige Energieproduktion in der Schweiz zu entwickeln.

Zukunftsvisionen: Batteriespeicher und mehr

Unter den möglichen neuen Projekten nannte Itschner die Einrichtung eines Batteriespeichers zur Stabilisierung des Stromnetzes, möglicherweise in Kombination mit einem Rechenzentrum. Dies wäre nicht neu für die BKW, die kürzlich in Batteriespeicherprojekte in Deutschland investiert hat. Durch den Einsatz von Batterien könnten Schwankungen im Stromnetz ausgeglichen und erneuerbare Energien wie Wind- und Solarstrom bedarfsgerecht bereitgestellt werden.

Eine neue Ära für Atomenergie?

Doch wie steht es um die Idee, ein neues Atomkraftwerk oder ein Gaskraftwerk als Reserve für die Stromversorgung, insbesondere im Winter, zu bauen? In dieser Frage blieb Itschner vage: "Langfristig, über die Energiestrategie 2050 hinaus, sind auf dem Areal in Mühleberg Optionen für CO2-arme Großkraftwerke denkbar. Diese könnten ebenfalls einen wichtigen Beitrag zur Energieversorgung der Schweiz leisten."

Die Schließung des AKW Mühleberg hat die Schweiz 5 Prozent ihrer Stromversorgung gekostet. Laut Stilllegungsverfügung ist BKW verpflichtet, bis Ende 2027 beim Bundesamt für Energie einen Antrag für die Nachnutzung des Areals einzureichen.

Bleibt also abzuwarten, welche konkreten Pläne die BKW für das Areal entwickeln wird und ob die Zukunft der Energieproduktion in der Schweiz tatsächlich auf dem Gelände des ehemaligen AKW Mühleberg liegen könnte. Die nächsten Monate versprechen in diesem Zusammenhang spannende Entwicklungen.