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Beleidigungen am Laufband: Dialoger in der Schweiz kämpft gegen Ablehnung - Löhne bis zu CHF 8000!

2025-03-09

Autor: Sofia

In der Schweiz sind Dialogerinnen und Dialoger entscheidend dafür verantwortlich, wichtige Spenden für verschiedene Organisationen zu akquirieren. Diese Tätigkeit ist nicht nur mit der Herausforderung verbunden, potenzielle Spender anzusprechen, sondern auch mit häufigen Ablehnungen und teils aggressiven Reaktionen. Ein 27-jähriger, ehemaliger Dialoger teilt seine bemerkenswerten Erfahrungen in dieser oft unterschätzten Branche.

Die Arbeit als Dialoger

Dialoger arbeiten in der Regel für Partnerschaften mit Wohltätigkeitsorganisationen und ziehen öffentliche Aufmerksamkeit auf deren Projekte, um Spenden zu sammeln. Die Begegnungen auf der Straße sind jedoch oft frustrierend, da viele Passanten ablehnend oder sogar feindselig reagieren.

Ein Zürcher, der mehrere Jahre in diesem Job tätig war, beschreibt seine Motivation: „Es war einfach ein Job, um schnell und einfach Geld zu verdienen und flexibel zu arbeiten.“ Er erzählt von extremen Anforderungen, bei denen man regelmäßig eine bestimmte Anzahl von Abschlüssen erreichen musste, um nicht den Job zu verlieren.

Verlockender Lohn, hohe Erwartungen

Die Bezahlung ist oft ein zweischneidiges Schwert. Obwohl Dialoger attraktive Löhne von bis zu CHF 8000 pro Monat erreichen können, hängt dies stark von der Anzahl der eingeworbenen Spenden ab. Diese setzen sich aus einem Grundgehalt und Boni zusammen, die variieren, je nach Höhe der Spende und dem Alter des Spenders.

Doch die Rückmeldungen sind nicht immer positiv. Der Ex-Dialoger berichtet von unangenehmen Erlebnissen, wo er beleidigt oder gar bespuckt wurde. Rassistische Kommentare waren keine Seltenheit, insbesondere bei der Ansprache zur Unterstützung von Projekten in Entwicklungsländern.

„Man gewöhnt sich an die Ablehnung“

Der 27-jährige Dialoger erklärt, dass es zunächst schwerfiel, mit dem ständigen „Nein“ umzugehen, man sich jedoch mit der Zeit an die negativen Reaktionen gewöhnt. „Die schmerzhaftesten Situationen sind die, die man am wenigsten erwartet“, sagt er. Ehrliche Rückmeldungen von Passanten hätten ihm oft das Leben erleichtert.

Trotz der Herausforderungen zieht er das Positive aus seinen Erfahrungen: „Ich habe viel über Menschen gelernt und was sie antreibt, zu spenden oder nicht. Manche Ausreden sind so gut, dass ich sie mir gemerkt habe!“

Vergütungssystem der Agenturen

Laut Informationen verschiedener Agenturen in der Schweiz verdienen Dialoger im Durchschnitt etwa CHF 200 pro Tag plus Spesen. Mit einem leistungsabhängigen Bonus kann sich das monatliche Einkommen auf bis zu CHF 5700 erhöhen, was zeigt, dass die Branche sowohl Risiken als auch Vorteile bereithält.

Fazit

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Arbeit als Dialoger in der Schweiz eine hohe Frustrationstoleranz und Verhandlungsstärke erfordert. Angesichts der möglichen Belohnungen und der Möglichkeit, einen Beitrag zur Gesellschaft zu leisten, bleibt dieser Job für viele eine Überlegung wert - trotz der oft herausfordernden Umstände.