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Baume-Schneider: "Diese Reform dämpft den Prämienanstieg!"

2024-11-05

Autor: Gabriel

Am 24. November wird die Schweiz über die einheitliche Finanzierung ambulanter und stationärer Leistungen im Gesundheitswesen (Efas) abstimmen.

Bei dieser Reform sollen alle Gesundheitsleistungen über einen einheitlichen Verteilerschlüssel finanziert werden – eine Maßnahme, die als wegweisend gilt. Die zuständige Bundesrätin Elisabeth Baume-Schneider äußerte sich im Interview zu den Vorteilen der Efas.

Frau Baume-Schneider, warum unterstützen Sie die Efas-Reform?

Aktuell tragen die Krankenkassen die vollständigen Kosten für ambulante Behandlungen, während stationäre Behandlungen von den Kantonen zumindest teilweise finanziert werden. Dies führt dazu, dass mehr Patienten im Krankenhaus behandelt werden, anstatt ambulant, was insgesamt teurer und oft belastender für die Patienten ist. Unser Ziel ist es, ambulante Behandlungen zu fördern, da sie kostengünstiger sind.

Wird die Efas-Reform die Krankenkassenprämien beeinflussen?

Eine langfristige Senkung der Prämien kann ich nicht versprechen. Aber die Reform wird dazu führen, dass die Prämien nicht so schnell steigen, weil das gesamte System effizienter wird. So könnten wir alle von geringeren Zahlungen profitieren.

Wie steht es um die Franchise und den Selbstbehalt?

Die Franchise bleibt unverändert. Was den Selbstbehalt angeht, könnte es sein, dass für bestimmte stationäre Behandlungen ein etwas höherer Betrag anfällt, dieser ist jedoch auf 700 Franken pro Jahr begrenzt. Im Gegenzug werden die Kosten für chronische Erkrankungen und ambulante Behandlungen signifikant gesenkt. Der Leistungskatalog der Krankenversicherungen bleibt von Efas unberührt.

Erhöhen sich die Kosten für Altersheime durch Efas?

Nein, das ist nicht die Absicht der Regierung. „Wir wollen nicht, dass ältere Menschen mehr für die Pflege bezahlen müssen,“ betont Baume-Schneider und verweist auf die Unterstützung von Pro Senectute für die Reform.

Ihre Befürwortung deutet darauf hin, dass diese Gruppe in der Debatte um Efas einen wichtigen Einfluss hat.

„Ich bin überzeugt, dass diese Reform ein entscheidender Schritt zur Senkung der Gesundheitskosten ist. Ein Ja zu Efas ist ein klares Zeichen gegen die Stagnation in der Gesundheitspolitik und zeigt, dass Reformen möglich sind.“

Die Ausgangsfrage des Abstimmungskampfes ist, ob die Prämien steigen oder fallen werden.

Baume-Schneider sagt: „Ich kann nicht garantieren, dass die Prämien sinken, aber das gesamte System wird mit Efas günstiger. Das wird dazu führen, dass die Kosten weniger stark ansteigen.“

Die Reform soll Fehlanreize beseitigen und das Kostenwachstum im Gesundheitssektor eindämmen. Der Bundesrat, das Parlament, die Kantone und viele Verbände unterstützen die Efas. Der Verband des Personals öffentlicher Dienste (VPOD) hat das Referendum ergriffen, unterstützt von Gewerkschaften, den Sozialdemokraten und Teilen der Grünen.

Die bevorstehenden Abstimmungen haben bereits einen intensiven politischen Diskurs entfachen. Während Umfragen eine hohe Unentschlossenheit unter der Bevölkerung zeigen, gibt es auch innerhalb der politischen Lager Spannungen. Die SVP hat sich nach langen Debatten auf eine Ja-Parole geeinigt, während mehrere SP-Parlamentarier öffentlich für die Efas-Reform eintreten, trotz der gespaltenen Haltung ihrer eigenen Partei.

Die Reform Efas könnte den Weg für eine nachhaltigere Finanzierung des Gesundheitswesens ebnen, mit potenziellen Auswirkungen auf die gesamte Wahrnehmung der Gesundheitsversorgung in der Schweiz. Halten wir uns fest: Ein Ja zu Efas bedeutet in erster Linie auch, dass wir bereit sind, positive Veränderungen für unser Gesundheitssystem zu akzept.