Bäume und lebhafte Bars statt dröhnender Autobahnen: In Zürich-Schwamendingen demonstriert ein innovatives Autobahndeckelprojekt, wie moderne Überdachungen die Lebensqualität verbessern können. Unterhalb der Betonplatte auf der Strecke zwischen Zürich-Ost und dem Schöneichtunnel rasen täglich Zehntausende Fahrzeuge vorbei, während sich oben eine grüne Oase bildet.

Anwohner können sich bei Vogelgezwitscher und nicht bei Verkehrslärm entspannen. Dieses beeindruckende Projekt hat stolze 450 Millionen Franken gekostet und die Planung zog sich über zwei Jahrzehnte hin.

Der geplante Ueberlandpark, der im Mai 2025 eröffnet werden soll, wird den Menschen ermöglichen, über der Autobahn zu spazieren, sich zu verabreden, zu spielen und Rad zu fahren. Diese Art der Stadtentwicklung zeigt, dass urbane Räume durch innovative Konzepte lebendiger gestaltet werden können.

Ein ähnliches Vorhaben steht in Freiburg an: Die A12 soll auf einer Strecke von 1255 Metern zwischen Freiburg-Süd und Freiburg-Nord überdacht werden. Hier sollen nicht nur ein attraktiver Park und Wohnraum entstehen, sondern gleich ein ganzer neuer Stadtteil, der das Stadtbild revolutionieren könnte. Der Freiburger Kantonsrat hat nun einstimmig einen Planungskredit von etwa 10 Millionen Franken genehmigt.

Derzeit zieht die A12 durch die Stadt eine schallende Schneise und beeinflusst erheblich die Lebensqualität der Region. Der geplante Autobahndeckel ist nicht nur eine Lösung für die Lärmproblematik, sondern auch eine Möglichkeit, Raum für bis zu 30.000 neue Bürger zu schaffen. Der Freiburger Staatsrat Jean-Francois Steiert sagt dazu: „Wir wollen hier eine moderne, nachhaltige Stadt entwickeln.“

Die Gesamtkosten des Projekts werden auf etwa 227 Millionen Franken geschätzt, was zeigt, dass solche Investitionen nicht nur notwendig, sondern auch zukunftsweisend sind.

Zunehmend sind Städte überall in der Schweiz, von Kriens bis Bern, daran interessiert, ihren unterirdischen Verkehrsnetzen mit Autobahndeckeln einen neuen wirtschaftlichen und sozialen Wert zu verleihen. Bereits in den 1950er und 1960er Jahren geplante Stadtautobahnen haben oft zu einer Abwertung der umgebenden Gebiete geführt. Jetzt setzt man auf kreative Lösungen, um diese Stadtviertel durch Begrünung und Nutzung zurückzuerobern und damit den urbanen Raum neu zu gestalten.