Welt

Aufdeckung der Machenschaften von Temu: Händler unter Druck im Kampf um Überleben!

2024-09-18

In einem erschreckenden Bericht äußert ein Kleiderproduzent gegenüber SRF News, dass er von Temu mit Bussen in Höhe von insgesamt 1,3 Millionen Yuan konfrontiert wird – das entspricht über 150.000 Franken. Dieser Händler, der vor allem Damenmäntel verkauft, verdient lediglich rund 50 Rappen pro Stück und sieht sich massiven finanziellen Belastungen ausgesetzt.

Ein weiterer Hersteller, spezialisiert auf Pfannen, berichtet von 20 bis 30 Bestellungen pro Tag über die Plattform, muss jedoch täglich mit neuen Bußgeldern rechnen. Es scheint, als ob Temu härtere Regeln hat als viele andere Anbieter im Niedrigpreissegment.

Das System der Bestrafungen hat alarmierende Ausmaße angenommen. Anfang August protestierten Hunderte Anbieter vor den Büros von Temu und forderten eine grundlegende Änderung der Geschäftspraktiken. Der Kleiderproduzent erklärt, dass er bestraft wird, sobald eine Kundin eine negative Bewertung abgibt – selbst bei unglücklichen Maßen des Kleidungsstücks.

Im Vergleich zu Plattformen wie Shein, AliExpress und Amazon, die ebenfalls um das Wohl ihrer Händler bemüht sind, hat Temu einen Ruf für übermäßige Strafen. Händler berichten, dass sie oft im Unklaren gelassen werden, warum genau Strafen verhängt werden. Die mangelnde Transparenz hindert sie daran, ihre Produkte zu verbessern und Bußgelder zu vermeiden.

Zusätzlich zu den Strafen ist die aggressive Preispolitik von Temu eine enorme Belastung für die Produzenten. Der Pfannenhersteller berichtet von ständigen Forderungen, die Preise zu senken, begleitet von Drohungen, dass schlechtere Platzierungen in Suchergebnissen drohen. Ein erheblicher Druck, der nicht nur zu finanziellen Einbußen, sondern auch zu einem Qualitätsverlust der Produkte führt.

Die Produzenten empfinden die Behauptung von Temu, die Mehrheit der Händler profitiere von den Richtlinien, als Hohn. Stattdessen ist es so, dass der Wettbewerb auf dem internationalen Markt – insbesondere für Produkte aus China – leidet. Ein besonders tragischer Fall ist der eines Kleiderfabrikanten, der wegen der stetigen Druck und der Bußgelder gezwungen war, sein Auto zu verkaufen und einen Kredit für sein Haus aufzunehmen. Er äußert, dass ihn die finanziellen Schwierigkeiten sogar in die Gefahr einer Scheidung gebracht haben – „Meine Frau will sich von mir trennen, weil ich durch Temu so viel Geld verloren habe.“

Die Situation zeigt deutlich die dunkle Seite der Online-Marktplätze und wirft Fragen über die Fairness und Transparenz in der Welt des eCommerce auf. Händler, die im globalen Wettbewerb bestehen wollen, stehen vor enormen Herausforderungen – und Temu könnte sich als das größte Hindernis in ihrem Weg erweisen.