Kunst ist nicht nur ein Beruf, sondern eine Leidenschaft, die Patrick Lo Giudice seit seiner Kindheit begleitet. Geboren mit sizilianischen Wurzeln, entwickelte er bereits in jungem Alter eine große Affinität zur Kunst, stark beeinflusst von seiner Mutter. „Ohne meine Mutter wäre ich wahrscheinlich kein Künstler geworden. Sie nahm mich schon früh in Museen mit. Mit zehn Jahren kannte ich alle Impressionisten und mit zwölf die großen Namen des Expressionismus und der klassischen Moderne“, erzählt der 65-jährige Künstler.

Besonders die Wachsmalerei, auch bekannt als Enkaustik, hat es Lo Giudice angetan. Diese komplexe Technik, bei der Farbpigmente in Schichten von heißem Wachs eingebrannt werden, ist zu seinem Markenzeichen geworden. „Jedes Bild, das ich male, hat eine Seele und muss letztendlich entlassen werden“, erklärt er, obwohl er stets eine tiefe emotionale Verbindung zu seinen Kunstwerken pflegt.

Ein neues Leben auf Sizilien

Vor ihrem großen Abenteuer lebten Patrick Lo Giudice und seine Frau Sabina Kilchenmann in der ruhigen Gemeinde Zunzgen im Oberbaselbiet. Doch der Wunsch nach einem Leben im Süden mit einem neuen Lebensgefühl wurde übermächtig. So packten sie ihre Koffer und zogen um.

In der Nähe des berühmten Urlaubsorts Taormina haben sie ein Grundstück erworben, auf dem sich ein ehemaliges Restaurant und Tanzlokal befinden. Mit einem atemberaubenden Blick auf das Meer und den majestätischen Vulkan Ätna planen die beiden, einen Ort für kreative Seminare und Events zu schaffen. „Wir möchten einen Raum schaffen, der Kunst, Kultur und kulinarische Erlebnisse vereint“, verrät Lo Giudice begeistert.

Trotz der Vorfreude und der aufregenden neuen Herausforderung bleibt ein gewisser Respekt vor dem Neuen. „Es wäre falsch zu sagen, dass wir keine Existenzängste haben. Diese Gedanken sind immer präsent. Doch unser Motto ist: Schritt für Schritt. Manchmal öffnet sich genau dann eine Tür, wenn man es am wenigsten erwartet“, so das optimistische Ehepaar.

Die Kunst wird nach wie vor Lo Giudices treuer Begleiter sein. Seine Werke, die derzeit im Zürcher Oberdorf ausgestellt sind und Preise zwischen 4.000 und 50.000 Franken erzielen, werden in Zukunft auch in Sizilien entstehen. Besonders die Lichtverhältnisse und die Atmosphäre im Süden ziehen ihn an: „Das Licht auf Sizilien ist einmalig. Vor allem im Frühling und Herbst strahlt es in einer Intensität, die man in der Schweiz nicht findet. Auch die neuen Aromen und Zutaten der, sizilianischen Küche inspirieren mich in meiner künstlerischen Arbeit.“

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