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Thilo Mischke wird neuer Moderator von ttt – ARD-Mitarbeiter äußern starke Bedenken

2025-01-03

Autor: Emma

Die ARD steht vor einer turbulenten Phase: Thilo Mischke, der kontrovers diskutierte Journalist, wird neuer Moderator des renommierten Kulturmagazins «ttt – titel thesen temperamente». Doch diese Entscheidung sorgt für erheblichen Unmut innerhalb der ARD und in der Kulturszene.

Ein offener Brief von Kulturschaffenden und ARD-Mitarbeitenden, der der dpa vorliegt, richtet sich gegen Mischkes Engagement. Die Unterzeichner, darunter namhafte Persönlichkeiten wie Alena Schröder, Saša Stanišić und Margarete Stokowski, empfinden die Personalentscheidung als schädlich für die Reputation der Kultursendung. Während die ARD traditionell für Vielfalt und Toleranz steht, befürchten sie, dass Mischke mit seiner Vergangenheit die Werte der Sendung untergräbt.

Die Kritiker werfen Mischke vor, sich nicht kritisch genug mit seinem eigenen Werk auseinanderzusetzen. Insbesondere sein kontroverses Buch «In 80 Frauen um die Welt», in dem er seine Weltreise dokumentierte und ein sehr einseitiges Frauenbild propagierte, sorgt für Aufsehen. Mischke hat zwar betont, sich intensiv mit den Vorwürfen beschäftigt zu haben, doch für viele bleibt das fraglich.

Die ARD hat verkündet, dass Mischke und Siham El-Maimouni ab Mitte Februar die Moderation der sonntäglichen Sendung übernehmen werden, die seit 1967 gesendet wird. Die Entscheidung wurde jedoch mit gemischten Reaktionen aufgenommen, und viele befürchten, dass die Integrität der Sendung gefährdet ist.

Zusätzlich zu seiner Rolle beim ttt plant Mischke die Produktion eines Kultur-Podcasts mit Jule Lobo. Doch auch hier kommt es zu kritischen Stimmen: Wird Mischke in der Lage sein, die Werte des Magazins zu vertreten, während dessen Reputation durch seine Vergangenheit belastet ist?

Mischkes Ankündigung auf Instagram führte ebenfalls zu kontroversen Diskussionen in den sozialen Medien. Viele User fordern ein Umdenken in der ARD und rufen dazu auf, sich gegen Sexismus und diskriminierende Darstellungen auszusprechen.

Es bleibt abzuwarten, wie sich die Situation entwickelt und ob Mischke tatsächlich in der Lage sein wird, das Vertrauen des Publikums und der Kulturschaffenden zurückzugewinnen. Diese Personalienentscheidung könnte nicht nur die ARD, sondern auch die gesamte Kulturberichterstattung nachhaltig prägen.