Wissenschaft

Antarktis: Riesiger Eisberg A23a auf Grund gelaufen – Was bedeutet das für die Tierwelt?

2025-03-04

Autor: Leonardo

Der gewaltigste Eisberg der Welt, A23a, ist offenbar in der Antarktis auf Grund gelaufen – etwa 70 Kilometer vor der abgelegenen Insel Südgeorgien, die für ihre beeindruckende Tierwelt bekannt ist. Diese alarmierende Nachricht wurde von der britischen Forschungsorganisation British Antarctic Survey (BAS) am Dienstag veröffentlicht und könnte schwerwiegende Folgen für viele Tierarten mit sich bringen.

A23a hat mit einer beeindruckenden Größe von etwa 3360 Quadratkilometern, was nahezu der Fläche von Mallorca entspricht, das Potenzial, die Nahrungsnetze der Region erheblich zu stören. Der Eisberg, der fast eine Billion Tonnen wiegt, war seit seiner Abspaltung vom Filchner-Ronne-Schelfeis im Jahr 1986 über 30 Jahre lang am Meeresboden festgefahren und mobilisierte sich erst seit 2000 in den zirkulierenden Meeresströmungen des Antarktischen Ozeans.

Die - zum Teil schockierenden - Befürchtungen der Wissenschaftler beziehen sich auf die Zerstörung von Lebensräumen für Pinguine, Robben und andere Tiere, die während der Fortpflanzungszeit auf diesen essenziellen Nahrungszugriff angewiesen sind. Der Eisberg könnte „den Zugang zu den Nahrungsstellen unterbrechen, was dazu führen würde, dass erwachsene Tiere mehr Energie aufwenden müssen“, erklärte die BAS. Dies hätte möglicherweise fatale Folgen für die Aufzucht ihrer Jungen.

Schaut man in die Vergangenheit, zeigen zahlreiche Beispiele, dass Eisberge, die ähnliche Routen im Südpolarmeer befolgten, in relativ kurzer Zeit zerbrachen und schmolzen. Wissenschaftler wie Andrew Meijers weisen darauf hin, dass das Zerbrechen des Eisbergs in kleinere Fragmente auch die Navigation für Fischereiboote gefährlich machen könnte. „Es wird spannend sein zu beobachten, wie sich diese Situation entwickelt“, fügte Meijers hinzu.

Eine teils unvorhergesehene Wendung könnte jedoch auch positive Aspekte mit sich bringen. Theoretisch könnten durch das Schmelzen und aufgrund des Auflaufens des Eisbergs Nährstoffe aufgewirbelt werden, was einen Anstieg der Verfügbarkeit von Nahrung für die einheimischen Meeresbewohner zur Folge haben könnte. Dieser Prozess könnte das lokale Ökosystem sowohl negativ als auch positiv beeinflussen, was die Komplexität dieser Situation unterstreicht. Forscher weltweit beobachten gespannt, welche ökologischen Auswirkungen dieser gigantische Eisberg auf die Biodiversität der Region haben könnte.