Wissenschaft

Alzheimer: Todesfälle haben sich seit 2003 fast verdoppelt – eine alarmierende Entwicklung

2024-09-17

Die unheilbare Demenzerkrankung Alzheimer wird zunehmend zur volkswirtschaftlichen Herausforderung. In Deutschland sind die Todesfälle an Alzheimer seit 2003 um nahezu 96 Prozent gestiegen. Im Jahr 2023 starben rund 10.100 Menschen an dieser schweren Erkrankung, während es 2003 nur etwa 5.100 waren. Diese Besorgnis erregenden Zahlen wurden kürzlich vom Statistischen Bundesamt veröffentlicht.

Die Krankheit, die nach dem deutschen Neurologen Alois Alzheimer benannt wurde, ist vor allem bei älteren Menschen verbreitet. Über die Hälfte der 2023 Verstorbenen (53 Prozent) war 85 Jahre oder älter. Im Gegensatz dazu waren gerade einmal zwei Prozent jünger als 65 Jahre. Diese Zahlen verdeutlichen, wie sehr das Risiko, an Alzheimer zu erkranken, mit dem Alter zunimmt.

Besonders auffällig ist auch der Anstieg der stationären Behandlungen. Im Jahr 2022 wurden etwa 19.000 Patientinnen und Patienten aufgrund von Alzheimer in Kliniken behandelt, was im Vergleich zu 2002 einem Anstieg von 61 Prozent entspricht. Nahezu die Hälfte der behandelten Personen (49 Prozent) war zwischen 75 und 84 Jahre alt. Frauen sind überproportional betroffen: 58 Prozent der Behandelten waren weiblich, während 42 Prozent Männer waren.

Ein wesentlicher Grund für den Anstieg der Alzheimer-Diagnosen und -Todesfälle ist der demografische Wandel in Deutschland. Die Bevölkerung altert kontinuierlich. Zwischen 2003 und 2023 ist die Zahl der Menschen ab 65 Jahren um 27 Prozent auf 18,9 Millionen gestiegen. Besonders alarmierend ist der Anstieg der Altersgruppe ab 85 Jahren, der um 110 Prozent auf 2,9 Millionen gewachsen ist.

Die Alzheimerforschung steht vor großen Herausforderungen, auch in Bezug auf die Therapieansätze. Während einige neue Medikamente in der Entwicklung sind, bleibt es abzuwarten, ob diese die Situation grundlegend verbessern können. Experten warnen jedoch, dass ohne die Entwicklung wirksamerer Therapien und präventiver Maßnahmen die Zahl der Alzheimer-Erkrankungen und damit auch der Todesfälle weiter ansteigen wird. Es ist dringend notwendig, das Bewusstsein für diese Erkrankung zu schärfen und mehr Ressourcen in die Forschung zu investieren.

Die Zeit drängt: Jeder von uns könnte betroffen sein, sei es direkt oder durch Angehörige. Sind wir bereit für die Herausforderungen, die die demografische Entwicklung mit sich bringt? Die Antworten liegen in der Forschung und in der Sensibilisierung der Gesellschaft.