Gesundheit

Alarmierende Zunahme von Antibiotikaresistenzen bei Menschen und Tieren - Was bedeutet das für unsere Gesundheit?

2025-03-05

Autor: Leonardo

Die besorgniserregende Zunahme von Resistenzen gegenüber Ciprofloxacin, einem entscheidenden Fluorchinolon-Antibiotikum zur Bekämpfung von Salmonella- und Campylobacter-Infektionen, erreicht alarmierende Ausmaße. Mehr als die Hälfte der europäischen Länder, die Daten bereitgestellt haben, verzeichnete einen Anstieg der Resistenzen von Salmonella Enteritidis und Campylobacter jejuni. Besonders bedenklich sind hohe bis extrem hohe Resistenzwerte bei Campylobacter in Tieren, die für die Lebensmittelproduktion bestimmt sind, sowie insbesondere bei Salmonella und E. coli in der Geflügelhaltung. Diese Entwicklung ist äußerst problematisch, denn die Weltgesundheitsorganisation klassifiziert fluorchinolon-resistente Salmonella-Serotypen, die keinen Typhus verursachen, als hochprioritäre Bedrohung für die öffentliche Gesundheit.

Im Gegensatz dazu treten Resistenzen gegen andere lebenswichtige Antibiotika in der Humanmedizin, sowohl bei Menschen als auch bei Nutztieren, nach wie vor eher selten auf. Ein weiterer besorgniserregender Punkt ist die gelegentliche Entdeckung von Carbapenem-resistenten E. coli in Lebensmitteln und bei Tieren, was eine verstärkte Wachsamkeit und epidemiologische Studien erforderlich macht. Diese resistenten Enterobakterien stellen eine ernsthafte Gefährdung für die öffentliche Gesundheit dar, weshalb die EFSA bis 2025 umfassende Berichte über die Verbreitung von Carbapenem-resistenten Bakterien in der Lebensmittelkette veröffentlichen wird.

Dennoch gibt es auch Lichtblicke. In mehreren europäischen Ländern haben sich die Resistenzen von Campylobacter gegenüber Makrolidantibiotika sowohl bei C. jejuni als auch bei C. coli bei Menschen verringert. Zudem zeigen Salmonella Typhimurium-Isolate bei Menschen eine sinkende Resistenz gegenüber Penicillinen und Tetracyclinen. Besorgniserregende Trends zeigen sich jedoch weiterhin, wobei der zentrale Ergebnisindikator für die vollständige Empfindlichkeit von E. coli ebenfalls ansteigt. Die Daten aus den letzten 10 Jahren zeigen, dass bedeutende Fortschritte bei der Bekämpfung von Antibiotikaresistenzen bei Tieren, die für die Lebensmittelproduktion genutzt werden, erzielt werden konnten.

Die Antibiotikaresistenz bleibt jedoch eine erheblich bedrohliche Herausforderung für die öffentliche Gesundheit, die ein koordiniertes Vorgehen erfordert. Dazu gehört die Förderung eines verantwortungsvollen Antibiotikaeinsatzes, die Verbesserung der Infektionsprävention und -kontrolle sowie Investitionen in die Forschung neuer Behandlungsmöglichkeiten. Die Umsetzung robuster nationaler Strategien zur Bekämpfung von Antibiotikaresistenzen ist unerlässlich.

Zusätzlich haben die EFSA und das ECDC eine vereinfacht gehaltene Zusammenfassung veröffentlicht, die die wichtigsten Informationen über antimikrobielle Resistenzen bei Zoonosen sowie relevante Indikatorbakterien bei Menschen, Tieren und Lebensmitteln für die Jahre 2022/2023 aufbereitet. Ein interaktives Datenvisualisierungstool ermöglicht zudem einen detaillierten Überblick über Resistenzen in verschiedenen Ländern für die Jahre 2022 und 2023, was zur Sensibilisierung und Aufklärung der Öffentlichkeit über diese gefährliche Entwicklung beiträgt.