
Sizilien leidet unter Wasserknappheit – Ein Skandal trotz ausreichendem Wasserangebot!
2025-03-17
Autor: Simon
In Castelvetrano, einem malerischen Städtchen im Südwesten Siziliens, steht ein Staudamm aus den 1950er Jahren, der jedoch seit über 70 Jahren in einem Zustand ist, der weit entfernt von der ursprünglichen Bestimmung ist. Verantwortliche Behörden haben ihn nie kontrolliert oder abgenommen, was dramatische Folgen für die lokale Landwirtschaft und die gesamte Region hat.
Die Sommermonate hier können mörderisch sein, mit Temperaturen, die bis auf 40 Grad ansteigen. Agrarernte? Mehr als je bedroht. Rocco Mangaracina, ein engagierter Olivenbauer, hat im letzten Sommer die Hälfte seiner Ernte verloren, da extreme Trockenheit und Hitze der Pflanzenwuchs erheblich schädigten.
„Wir sind auf das Wasser angewiesen, das jetzt ins Meer fließt“, erklärt Rocco frustriert. „Dieses Wasser benötigen wir im Sommer dringend!“. Insbesondere, da im Lago della Trinità Wasser durch eine große Öffnung abgelassen wird, obwohl der Staudamm ganz andere Möglichkeiten bieten würde, um Surplus-Wasser zu speichern.
Die offizielle Erklärung des Landes lautet, dass die Schleusen geöffnet werden müssen, sobald ein bestimmter Pegel erreicht wird. Aber wie kann es sein, dass ausgerechnet jetzt, angesichts der steigenden Temperaturen und der drohenden Wasserknappheit, die Verwaltung nichts unternimmt? Santo Di Maria, Leiter der lokalen Büros des italienischen Bauernverbands Coldiretti, ist empört. Er berichtet von einem massiven Rückgang in den Ernten: „50 Prozent weniger Oliven und sogar noch stärkere Verluste bei Zitrusfrüchten.“ Die Situation hat zur Folge, dass viele Bauern in der Region verzweifelt sind und sich keine Versicherung gegen die Hitze und Trockenheit leisten können.
Die maroden Wasserleitungen in Sizilien sind ein weiteres großes Problem: 50 bis 55 Prozent des Wassers versickern ungenutzt in alten Rohren. „Wir speichern nur etwa zehn Prozent des Regenwassers und von diesem versickert die Hälfte – das ist ein unhaltbarer Zustand!“, fasst Di Maria zusammen.
Giuseppe Ampolilla, ein Weinbauer, beklagt sich über einen Rückgang seiner Traubenernte um 50 Prozent. „Mit einem effizienten Wassermanagement wäre vieles anders“, sagt er, während er durch seinen Weinberg geht. Die Blütenzeit hat sich aufgrund des Klimawandels bereits vorverschoben, was die Erntezyklen erheblich stört.
Auf der zentralen Piazza von Castelvetrano ist die wirtschaftliche Not der Region offensichtlich. Die Straßen sind leer und viele Geschäfte haben geschlossen. Die Jugend wandert in Scharen in den Norden, auf der Suche nach besseren Möglichkeiten. Rahmendaten zeigen, dass diese Abwanderung in direkter Verbindung mit dem Einfluss der lokalen Mafia, der Cosa Nostra, stehen könnte. Insiderberichten zufolge könnte die Mafia in Verbindung mit den ineffizienten Dammverwaltungen stehen, in der Absicht, Land günstig zu erwerben oder Wasser zu überteuerten Preisen anzubieten.
Die Bevölkerung fragt sich: Wer wird sich endlich für ihre Rechte einsetzen? Der Staudamm im Lago della Trinità könnte hier der Schlüssel zu einer nachhaltigen und hilfreichen Wasserpolitik sein, doch die Politik wird der Situation nicht gerecht. Die Bürger hoffen auf Veränderung, bevor der nächste Sommer kommt – sonst könnte die Situation noch viel schlimmer werden.