
Alarmierende Impfmüdigkeit in der Schweiz: Wer braucht noch die Covid-Impfung?
2025-09-07
Autor: Noah
Immer weniger Schweizer setzen auf die Covid-Impfung
Die Bereitschaft, sich gegen Covid-19 impfen zu lassen, ist dramatisch gesunken. Eine aktuelle Umfrage des Pharmakonzerns Pfizer zeigt, dass nur noch ein Bruchteil der Bevölkerung eine Auffrischung in Betracht zieht. Pfizer fordert daher eine umfassende Informationskampagne vom Bund.
Schockierende Ergebnisse der Umfrage
In der Umfrage wurden 1000 Personen aus Risikogruppen befragt, die entweder über 65 Jahre alt oder gesundheitlich vorbelastet sind. Die Ergebnisse sind alarmierend: 88% hatten zwar einmal eine Impfung erhalten, jedoch liegt die letzte Auffrischung oft mehr als ein Jahr zurück. Nur 4% ließen sich im letzten Jahr erneut impfen, was für die anstehende Erkältungssaison nichts Gutes verspricht.
Warum zögert die Risikogruppe?
Interessanterweise betrachten 39% der Befragten die erneute Impfung als "nicht notwendig", obwohl sie zur Risikogruppe gehören. 37% hingegen sind der Meinung, dass eine Impfung wichtig sei, während ein Viertel unentschlossen ist. Die Gründe für diese Zurückhaltung sind vielfältig: Viele glauben, durch frühere Impfungen ausreichend geschützt zu sein, oder vertrauen auf den natürlichen Immunitätsschutz.
Trotz Angst vor Covid, niedrige Impfbereitschaft
Obwohl mehr als die Hälfte der Befragten Covid-19 als ernsthafte Bedrohung einschätzen, bleibt die Impfbereitschaft niedrig. Sabine Bruckner, Chefin von Pfizer Schweiz, sieht hier einen Widerspruch. Ihrer Meinung nach mangelt es an klaren Informationen über die Risiken einer erneuten Covid-Infektion.
Steigende Zahlen von Spitaleinweisungen
In der aktuellen Saison wurden über 4000 Covid-bedingte Spitaleinweisungen verzeichnet, wobei das Medianalter der Patienten 71 Jahre beträgt. Dies zeigt, dass trotz des rückläufigen Impfinteresses eine echte Gesundheitsgefahr besteht.
Unzureichende Aufklärung als Hauptproblem?
Die Umfrage verdeutlicht eine deutliche Informationslücke in der Bevölkerung. Laut Bruckner könnte eine umfassendere Aufklärung helfen, die Impfquote zu erhöhen. Das Vertrauen in das Bundesamt für Gesundheit (BAG) ist hoch; zwei Drittel der Befragten folgen dessen Empfehlungen. Es ist jedoch wichtig, dass auch die Hausärzte entlastet werden und nicht zusätzlich mit Aufklärungsarbeit belastet werden.
Prävention als wirtschaftliche Chance
Die Schweiz gibt nur 2% ihrer Gesundheitsausgaben für Prävention aus, während Deutschland 8% investiert. Bruckner sieht hier enormes Potenzial, das nicht nur die Gesundheit verbessern, sondern auch Kosten einsparen könnte. Eine Erhöhung der Impfquote um 20% könnte laut kanadischer Studien erhebliche Einsparungen an Gesundheitskosten bringen.
BAG plant nationale Impfwoche
Trotz der Forderung von Pfizer nach einer Informationsoffensive sieht das BAG keinen zusätzlichen Handlungsbedarf. Stattdessen plant man eine nationale Impfwoche im November, um niedrigschwellige Angebote für die Impfungen gegen Covid-19, Grippe und RSV zu schaffen. Ziel dieser Woche ist es, die Bevölkerung gezielt zu informieren und zu mobilisieren.