Gesundheit

Alarm im Gesundheitswesen: Der multiresistente Pilz Candida auris bedroht Kliniken weltweit

2025-09-03

Autor: Emma

Ein unsichtbarer Feind breitet sich aus

Auf Oberflächen und sogar auf der menschlichen Haut haftet ein heimtückischer Erreger: der multiresistente Hefepilz Candida auris. Dieser Pilz macht sich immer häufiger in Krankenhäusern und Kliniken bemerkbar und stellt eine wachsende Gefahr für die Gesundheitseinrichtungen dar.

WHO warnt: Eine der größten Bedrohungen der modernen Medizin

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) stufte Candida auris als einen der gefährlichsten Pilze unserer Zeit ein. Experten sind alarmiert über die rapide Ausbreitung des Erregers und die steigende Mortalitätsrate bei Infektionen.

Schreckensfall eines Patienten in den Medien

Die dramatische Geschichte eines Patienten, der monatelang gegen Candida auris kämpfte, wurde kürzlich im "Journal of Medical Case Reports" veröffentlicht. Die Ärzte mussten oft um sein Leben ringen, was die kritischen Herausforderungen bei der Behandlung dieses Pilzes verdeutlicht.

Die Pandemie der Pilzinfektionen

In den USA berichtete die Centers for Disease Control and Prevention (CDC) für 2023 von 4.514 bestätigten Problemen mit Candida auris – der höchste Wert bisher. Auch Deutschland verzeichnet alarmierende Fälle: Im Jahr 2023 wurden bereits 77 Infektionen gemeldet, was einen Anstieg von etwa sechsmal mehr als in den Vorjahren darstellt.

Ein europäisches Problem

Der Pilz hat auch Großbritannien und andere europäische Länder erfasst. Seit April 2023 sind die Erkrankungen dort meldepflichtig, und die UK Health Security Agency berichtete von 134 neuen Fällen zwischen November 2024 und April 2025.

Der Ursprung und die Gefahren von Candida auris

Candida auris wurde erstmals 2009 entdeckt und ist seitdem zu einer globalen Sorge geworden. Menschen können den Pilz auf ihrer Haut tragen, ohne Symptome zu entwickeln, aber das Risiko einer lebensbedrohlichen Blutvergiftung steigt, wenn der Pilz in den Blutkreislauf gelangt.

Die Herausforderung für das Gesundheitssystem

Dieser hochgradig resistente Pilz überlebt Wochen auf medizinischen Geräten und ist gegen viele gängige Antipilzmittel immun. Dies macht die Diagnose besonders knifflig, da er oft mit weniger bedrohlichen Pilzarten verwechselt wird.

Besondere Risikogruppen und alarmierende Sterblichkeitsraten

Besonders gefährdet sind Senioren, Personen mit geschwächtem Immunsystem und Patienten auf Intensivstationen. Die Sterblichkeitsrate bei schweren Verläufen ist erschreckend hoch – wissenschaftliche Studien zeigen Raten zwischen 30 % und 72 %.

Keine Gefahr für die breite Bevölkerung – vorerst

Laut Experten besteht für die Allgemeinbevölkerung momentan keine akute Bedrohung. Dennoch sind Krankenhäuser und klinische Einrichtungen dringend aufgefordert, strenge Maßnahmen zur Eindämmung des Erregers zu ergreifen. Dazu gehören Frühdiagnosen, Isolation von Infizierten und strikte Hygienestandards.

Ein Aufruf zur dringenden Aktion

Experten fordern eine intensivere Überwachung und internationale Meldepflichten, um die Ausbreitung zu kontrollieren. Die seit Juli 2023 geltende Meldepflicht in Deutschland für Fälle von Candida auris erfasst nur einen Bruchteil der tatsächlichen Infektionen, was weitere Maßnahmen unumgänglich macht.