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AKW Kaiseraugst: Erinnerungen an die Besetzung 1975

2025-04-01

Autor: Mia

Kaiseraugst 1975: Wie Atomgegner mit unglaublichem Einsatz ein AKW verhinderten.

Elf Wochen lang harrten Aktivistinnen und Aktivisten auf dem Baugelände in Kaiseraugst aus, um die Errichtung eines Atomkraftwerks zu stoppen. Diese historische Besetzung, die am 1. April 1975 begann, wurde von etwa fünfzig engagierten Menschen ins Leben gerufen und entwickelte sich schnell zu einem beeindruckenden Protest.

Auf dem besetzten Gelände entstand ein kleines Dorf aus Hütten, Zelten und sogar Tieren, das zu einem Symbol des Widerstands gegen die atomare Energie wurde. Die abendlichen Vollversammlungen zogen Hunderte, manchmal sogar Tausende von Unterstützern an, die zusammenkamen, um ihre Stimme gegen die Atomkraft zu erheben. Diese Treffen waren nicht nur Gelegenheiten zur Diskussion, sondern auch ein außergewöhnliches Zeugnis der Solidarität und des Gemeinschaftsgeistes unter den Aktivisten.

Die Besetzung war mehr als ein einfacher Protest. Sie stellte die gesellschaftlichen und politischen Strukturen der Zeit infrage. In einer Zeit, als Atomenergie als die Zukunft des Energiesektors galt, forderte die Bewegung eine intensive Diskussion über die Sicherheit und die ökologischen Folgen solcher Projekte. Der Widerstand in Kaiseraugst wurde über die Landesgrenzen hinaus bekannt und inspirierte ähnliche Bewegungen in der Schweiz und darüber hinaus.

Heutzutage denkt man oft an Kaiseraugst als einen Wendepunkt in der schweizerischen Umweltbewegung. Die Ereignisse von 1975 geben uns nicht nur einen Einblick in die Ängste und Sorgen der Menschen dieser Zeit, sondern erinnern uns auch daran, wie wichtig ziviler Ungehorsam und das Eintreten für eine bessere Zukunft sind. Der Kampf gegen Atomkraft ist in der heutigen Zeit, angesichts der Klimakrise und der Suche nach nachhaltigen Energiequellen, relevanter denn je. Lassen Sie uns also nicht vergessen, was diese mutigen Menschen damals erreicht haben und was wir noch heute daraus lernen können.