Gesundheit

Aktualisierte S3-Leitlinie zu bakteriellen Harnwegsinfektionen bei Erwachsenen – Was Sie unbedingt wissen sollten!

2024-09-23

Berlin – Neue Richtlinien der DGU.

Die Deutsche Gesellschaft für Urologie (DGU) hat die S3-Leitlinie zur „Epidemiologie, Diagnostik, Therapie, Prävention und Management unkomplizierter, bakterieller, ambulant erworbener Harnwegsinfektionen bei Erwachsenen“ überarbeitet. Diese entscheidende Neuerung wurde vom Innovationsausschuss beim Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA) gefördert und stellt eine wichtige Ressource für medizinisches Fachpersonal dar.

Wichtige Erkenntnisse zu Harnwegsinfektionen.

Die Autorengruppe betont, dass bei einer akuten, unkomplizierten Harnwegsinfektion, die auf die Harnblase beschränkt ist, auch in Fällen von wiederkehrenden Episoden nicht zu erwarten ist, dass gravierende Komplikationen auftreten. Dies stellt einen wesentlichen Aspekt bei der Behandlung von Patientinnen und Patienten dar und fordert ein Umdenken in der Diagnosestellung.

Der kritische Blick auf Antibiotikatherapie.

Eine kritische Betrachtung der Diagnose einer Harnwegsinfektion sowie der Notwendigkeit einer Antibiotikatherapie ist unerlässlich, um unnötige Behandlungen und die Entwicklung von Antibiotikaresistenzen zu vermeiden. In der neuen Leitlinie wird klar dargelegt, dass Ärzten und Ärztinnen neue Daten zur Versorgungs- und Verordnungssituation sowie aktuelle Resistenzstatistiken zur Verfügung stehen, um fundierte Entscheidungen treffen zu können.

Alternative Therapieansätze.

Diese neuen Erkenntnisse sind nicht nur entscheidend für die Empfehlungen zur Antibiotikaverordnung, sondern auch für die Option von nicht-antibiotischen Therapieansätzen. Erstaunlicherweise zeigt die Studie, dass durch nicht-antibiotische Akuttherapien eine Einsparung von 63 Prozent an Antibiotika erreicht werden konnte!

Partizipative Entscheidungsfindung.

Ärztliche Fachkräfte sind nun dazu angehalten, bei der akuten unkomplizierten Zystitis – insbesondere bei nicht geriatrischen Patienten – die nicht-antibiotische Therapie als ernsthafte Alternative zur herkömmlichen antibiotischen Behandlung in Betracht zu ziehen. In der Leitlinie wird hervorgehoben, dass eine partizipative Entscheidungsfindung mit den Patientinnen und Patienten von großer Bedeutung ist.

Engagement gegen Antibiotikaresistenz.

Mit diesen neuen Erkenntnissen denkt die DGU nicht nur an die Gesundheit der Betroffenen, sondern trägt auch aktiv zur Bekämpfung des globalen Problems der Antibiotikaresistenz bei. Es bleibt spannend zu sehen, wie sich die Praxis in den kommenden Monaten entwickeln wird. Bleiben Sie dran!