Die anhaltende Aufrüstung, gepaart mit neuen schuldenfinanzierten Ausgaben, hat einen massiven Anstieg der Anlegergelder in Europa zur Folge. Momentan ziehen professionelle Anleger europäische Aktien den US-amerikanischen vor – ein Trend, der sich in den Entwicklungen seit Jahresbeginn deutlich zeigt. Während der S&P 500 und Nasdaq 100 um 3,3 % bzw. 5,48 % gefallen sind, konnten der DAX und der Stoxx Europe 600 beachtliche Zuwächse von 15,75 % und 7,86 % verzeichnen.

Aktuelle Umfragedaten belegen eine beispiellose Abwendung von US-Aktien. Laut einer Analyse von Bloomberg haben Investoren in den letzten Wochen ihr Engagement in US-Aktien stark reduziert, da sich die globalen wirtschaftlichen Aussichten verschlechterten. Die Allokation von Fondsmanagern in US-Aktien hat einen Tiefstand von etwa 23 % erreicht – der niedrigste Stand seit Juni 2023. In einer im März durchgeführten Umfrage sagten 44 % der Befragten eine Verschlechterung des globalen Wachstums voraus, was im Vergleich zu den vorherigen Monaten einen signifikanten Anstieg darstellt.

Michael Hartnett, ein prominenter Stratege von Bank of America, erklärte, dass der Pessimismus hinsichtlich der globalen Wachstumsaussichten negative Auswirkungen auf Aktien haben könne. Globale Investoren sind auf der Suche nach Alternativen, nachdem US-Aktien Anfang des Monats in eine Korrektur gerieten. Besonders chinesische Technologieaktien gewinnen an Beliebtheit, während europäische Märkte aufgrund besserer regionaler Wirtschaftsaussichten profitieren.

Hartnett empfahl kürzlich, den S&P 500 bei 5.300 Punkten zu kaufen – das entspricht etwa 7 % unter dem aktuellen Niveau –, da der Index sich nach einem Rückgang auf 5.504 Punkte erholt hat. Die Besserung der Anlegerstimmung wäre allerdings nur dann nachhaltig, wenn die Sorgen über den Handelskrieg und die Inflation nachließen.

Die Zahlen des Bank of America Survey zeigen außerdem, dass nun netto 39 % der globalen Investoren in europäischen Aktien übergewichtet sind – das höchste Niveau seit Mitte 2021. Diese Umfrage, die vom 7. bis 13. März durchgeführt wurde, umfasste 171 Teilnehmer mit einem verwalteten Vermögen von 426 Milliarden US-Dollar. In Anbetracht dieser Trends scheint es, dass die Anleger zunehmend in europäische Märkte investieren, während die Unsicherheiten in den USA zunehmen.