Wissenschaft

485 Millionen Jahre Klima in einer einzigen Kurve enthüllt!

2024-09-19

Die spannende Rekonstruktion der globalen Oberflächentemperaturen in den letzten 485 Millionen Jahren bringt erstaunliche Entwicklungen des Erdklimas ans Licht: Ist unser Planet wirklich so instabil wie gedacht? Eine neue Studie lässt aufhorchen, denn sie zeigt, dass das Klima der Erde nicht nur stärker schwankte, sondern auch wärmer war als bislang vermutet.

Wissenschaftler rund um Emily Judd vom Smithsonian National Museum of Natural History analysierten über 150.000 Datenpunkte aus verschiedenen geochemischen Archiven wie Fossilien und Eisbohrkernen. Die Erkenntnisse reichen bis zum Ende des Kambriums, einer Zeit, in der viele Vorfahren heutiger Tiergruppen lebten. Mit Hilfe von modernen Modellsimulationen schlossen die Forscher Lücken in den Daten, um ein vollständigeres Bild des Klimas der Erde zu zeichnen.

Überraschende Temperaturschwankungen!

Das Ergebnis ist eine umfassende Kurve, die eindrucksvolle Schwankungen zeigt: Die Temperaturen variierten von kühlen 11 Grad während der letzten Eiszeit bis hin zu heißen 36 Grad vor 93 bis 89 Millionen Jahren. Diese Spannbreite ist bemerkenswert größer als in früheren Rekonstruktionen! Statt wie bislang geglaubt nur kleine Temperaturschwankungen aufzuweisen, sehen die Forscher, dass sich die Erde oft in einem warmen Treibhauszustand befand – über 41% der Zeit waren die Temperaturen zwischen 25 und 36 Grad.

Konnte das Leben überhitzen?

Die Studie wirft auch die brisante Frage auf: Waren einige Regionen der Erde während dieser Warmphasen zu heiß für mehrzelliges Leben? In den Tropen könnten die Temperaturen über 45 Grad Celsius gestiegen sein – das ist deutlich über der Toleranzgrenze der meisten heutigen Lebensformen, die bei 35 bis 40 Grad liegt. Ist unser heutiges Leben also ein Resultat aus einem kühleren Klima, das sich über die letzten 33 Millionen Jahre eingestellt hat?

Kohlendioxid – der Schlüssel zu den Klimaveränderungen?

Besonders überraschend ist der enge Zusammenhang zwischen CO2-Werten und globalen Temperaturen: Jede Verdopplung des CO2-Gehalts führt offensichtlich zu einem Temperaturanstieg von fast 8 Grad. Dieser bedeutende Einfluss von CO2 über geologische Zeiträume zeigt, wie wichtig das Gas in der Klimadynamik ist – und das bleibt auch in Zeiten des aktuellen Klimawandels nicht unerwähnt.

Laut den Wissenschaftlern handelt es sich jedoch nicht um die endgültige Kurve. Es gibt noch viele ungeklärte Fragen und Faktoren, die die Klimadaten beeinflussen könnten. Verpassen Sie nicht, die nächsten Entwicklungen in der Klimaforschung zu verfolgen, denn die Diskussion um unser Klima ist spannender denn je! (Science, 2024; doi: 10.1126/science.adk3705)

Bleiben Sie dran für weitere aufregende Erkenntnisse zur Geschichte unseres Planeten!