Die Lage in Brienz ist ernst.

Aufgrund einer drohenden Schuttlawine werden landwirtschaftliche Betriebe evakuiert und die Gemeinde hat bereits Wohnungen für die betroffenen Bewohner organisiert. Die aktuelle Situation bringt die lokale Bevölkerung in große Sorge und stellt die Verantwortlichen vor enorme Herausforderungen.

Um die betroffenen Bürger umfassend zu informieren, lädt die Gemeinde Albula/Alvra am Mittwoch zu einer Informationsveranstaltung ein, die sich mit den Vorbereitungen für eine mögliche Umsiedlung beschäftigen wird. Während die Möglichkeit einer Umsiedlung bislang nur inoffiziell diskutiert wurde, könnte dies nun zu einer realen Option für die Bewohner werden.

Die Gemeinde plant zudem eine Teilrevision der Ortsplanung, um Bauzonenflächenauswahl für geeignete Umsiedlungsstandorte in Brienz/Brinzauls zu ermöglichen. Dies könnte jedoch für viele Betroffene eine erhebliche Belastung darstellen.

Die Meinungen der Bevölkerung zu diesem Thema sind geteilt. Ein Einwohner äußerte sich besorgt, dass die Menschen nicht in ständiger Gefahr leben wollen. "Es wird wohl teuer und kompliziert, aber wenn es den Anwohnern hilft, finde ich es gut", sagte er. Viele fühlen sich jedoch in ihrer Lebensqualität bedroht und hinterfragen, wie lange eine solche bedrohliche Situation noch zumutbar ist.

In einer früheren Veranstaltung äußerte ein Zuschauer: "Wir haben in Brienz nicht die existenzielle Sicherheit des Durchschnitts-Schweizers. Wir leben in einem Stand-by-Alarm-Modus. Wie lange will man solch eine Situation einer Bevölkerung zumuten?" Diese und ähnliche Stimmen verdeutlichen die wachsende Unruhe und Verzweiflung unter den Anwohnern.

Die kommenden Tage werden entscheidend sein. Bürger werden aufgerufen, an der Informationsveranstaltung teilzunehmen, um ihre Bedenken zu äußern und Informationen aus erster Hand zu erhalten. Die Entscheidung über die Zukunft von Brienz steht bevor und könnte weitreichende Konsequenzen für die gesamte Region haben.