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Zürichs Wohnungsnot: Stadt kauft mehr Häuser denn je, doch der Effekt bleibt aus

2024-12-15

Autor: Gabriel

Die Kündigung der Sugus-Häuser und die öffentliche Empörung

Die Besitzerin der drei Sugus-Häuser hat ihren 250 Mietern gekündigt, und die Empörung darüber ist groß. Kritiker, darunter sogar Mitglieder des Hauseigentümerverbands und der FDP, verurteilen diese Praxis, die als Paradebeispiel für den Verlust günstiger Wohnungen gilt. Die politische Linke, insbesondere die SP, fordert hingegen dringende Veränderungen.

Forderungen nach rechtlichen Maßnahmen und Kaufstrategien

Florian Utz, Co-Fraktionschef der SP im Zürcher Stadtparlament, fordert rechtliche Maßnahmen, um Mieter vor derartigen Kündigungen zu schützen. "So kann es nicht weitergehen. Wir benötigen neue Gesetze auf Bundes- und Kantonsebene!", betont er. Gleichzeitig wird eine intensivere Kaufstrategie der Stadt gefordert, um mehr Liegenschaften zu erwerben und die Mietpreise zu senken.

Rekordinvestitionen der Stadt Zürich in Immobilien

Die Stadtpräsidentin Corine Mauch hat bereits angekündigt, mit der Besitzerin der Sugus-Häuser in Verhandlung über einen möglichen Kauf zu treten. Die Stadt Zürich hat in diesem Jahr Rekordbeträge in Immobilien investiert - nie zuvor wurde so viel Geld für den Kauf von Wohnhäusern ausgegeben. Über 600 Millionen Franken sind für das kommende Jahr eingeplant, um den Wohnungsbedarf zu decken.

Politische Diskussionen und Kritik an der Kaufstrategie

Politisch wird diese Strategie jedoch heftig diskutiert. Albert Leiser von der FDP kritisiert nicht nur die Kündigungen, sondern auch die massiven Käufe durch die Stadt. "Es ist nicht zielführend, dass die Stadt Immobilien zu Höchstpreisen kauft, nur um dann die Mieten zu senken. Stattdessen sollten wir die Menschen direkt unterstützen, die tatsächlich nach günstigen Wohnungen suchen", so seine Argumentation.

Ziele der Stadtregierung und das Problem der gemeinnützigen Wohnungen

Trotz dieser Einwände verfolgt die linke Stadtregierung unbeirrt ihre Strategie weiter. Bis 2050 soll ein Drittel aller Wohnungen in Zürich gemeinnützig sein, wie es ein Volksentscheid im Jahr 2011 festgelegt hat. Paradox ist jedoch, dass trotz der hohen Ausgaben der Anteil gemeinnütziger Wohnungen in den letzten Jahren nicht gestiegen ist.

Handlungsmöglichkeiten der Stadt und das Vorkaufsrecht

Die Stadtpräsidentin Corine Mauch weist darauf hin, dass Zürich noch viel mehr Handlungsmöglichkeiten braucht, um die gesetzten Ziele zu erreichen. "Wir stoßen an rechtliche Grenzen. Ein Vorkaufsrecht, wie es im Kanton Waadt existiert, wäre eine wertvolle Unterstützung für uns", erklärt sie.

Unterstützung durch den Schweizerischen Städteverband

Der Schweizerische Städteverband unterstützt diese Forderung ebenfalls. Präsident Anders Stokholm betont, dass ein Vorkaufsrecht den Städten helfen würde, den Wohnungsdruck zu lindern. Doch auf politischer Ebene kommt es nicht voran. Daher liegt der Fokus des Städteverbands auf der Förderung von gemeinnützigen Wohnbauträgern wie Genossenschaften.

Das Problem der Wohnungsknappheit in der Schweiz

Die Wohnungsknappheit ist nicht nur ein Problem in Zürich. In vielen anderen Schweizer Städten, wo ähnliche Kündigungen wie in den Sugus-Häusern weniger Aufmerksamkeit erhalten, ist das Angebot an günstigen Wohnungen ebenfalls stark eingeschränkt. Ein Umdenken ist dringend erforderlich – sowohl auf kommunaler als auch auf nationaler Ebene!