
Zollkrieg: Was die EU von der Erfolgsgeschichte der "Trump-Flüsterin" lernen kann
2025-03-12
Autor: Mia
Die EU steht vor einer neuen Herausforderung mit dem bevorstehenden Inkrafttreten von US-Zöllen. Ab Mittwoch werden diese Zölle auf eine Reihe von europäischen Produkten erhoben, und die EU sieht sich gezwungen, mit eigenen Gegenmaßnahmen zu reagieren. Ab April wird die Europäische Union mit der ersten Welle von Zöllen auf US-Waren kontern, um ihre eigenen wirtschaftlichen Interessen zu schützen und die Auswirkungen des Handelskriegs abzufedern.
In dieser angespannten Situation könnte der Blick nach Mexiko entscheidend sein. Dort hat Präsidentin Claudia Sheinbaum zweimal erfolgreich Zölle von den USA abgewendet und wird bereits als "Trump-Flüsterin" bezeichnet. Sheinbaums Fähigkeit, Trumps oft unberechenbare Handelsstrategien zu entkommen, könnte der EU wertvolle Lektionen lehren. Sie betonte die wirtschaftliche Bedeutung Mexikos für die USA und bewahrte dabei einen kühlen Kopf in Verhandlungen mit der US-Regierung.
Im Vergleich zu anderen führenden Politikern, wie dem kanadischen Premierminister Justin Trudeau, erhielt Sheinbaum viel Anerkennung von Trump selbst, der sie als "wundervolle Frau" bezeichnete. Diese romantische Wahrnehmung half ihr, eine etwas bessere Beziehung zu den US-Verantwortlichen aufrechtzuerhalten, als dies vielen anderen Staatschefs gelungen ist. Umfragen zeigen, dass ihre Popularität in Mexiko bei beeindruckenden 85 Prozent liegt, trotz der Herausforderungen, mit denen die mexikanische Wirtschaft konfrontiert ist.
Professor Reto Föllmi von der Universität St. Gallen hebt hervor, dass Sheinbaums Erfolg auf ihrer Standhaftigkeit beruht. Sie versteht es, die Relevanz Mexikos für die US-Wirtschaft anzuerkennen und zu kommunizieren, dass steigende Zölle auch die US-Innenpolitik negativ beeinflussen können. Viele US-Unternehmen sind stark auf Produktionsstätten in Mexiko angewiesen, und Preiserhöhungen durch Zölle könnten zu Unzufriedenheit in der amerikanischen Bevölkerung führen. So lautet die Botschaft: Ein Handelskrieg schadet beiden Seiten.
Die EU könnte von dieser Strategie profitieren. Sie sollte klarstellen, dass auch die US-Wirtschaft unter einem Handelskonflikt leiden würde. In Anbetracht der Rivalität zwischen den USA und China könnte die EU die Gelegenheit nutzen, um auf Osteuropa als attraktive Alternative für US-Firmen hinzuweisen, die China verlassen möchten.
Es ist wichtig, im Handelskrieg nicht nachzugeben und keine Zugeständnisse zu machen. Eine baldige, konstruktive Verhandlungslösung wäre vorteilhaft, um die Fragmentierung des Welthandels und die damit verbundenen wirtschaftlichen Verluste zu verhindern. Der Handelskrieg hat bereits Auswirkungen gezeigt, und der Druck auf die Märkte ist gestiegen. Verbraucher auf beiden Seiten des Atlantiks müssen mit höheren Preisen rechnen, was das wirtschaftliche Klima weiter belasten könnte.
Ein starkes und vereintes Auftreten der EU könnte nicht nur ihre eigenen Interessen wahren, sondern auch zur Stabilität der globalen Handelsbeziehungen beitragen. Wie wird die EU auf diese Herausforderung reagieren? Ihre nächsten Schritte sind entscheidend! Es bleibt abzuwarten, ob die EU den Mut aufbringt, aus dem Erfolg Mexikos zu lernen und ihre Position gegenüber den USA zu stärken.