Gesundheit

Zocken für ein besseres Gedächtnis: Neue Hoffnung gegen Demenz!

2025-09-20

Autor: Simon

Demenz: Die stille Epidemie

Fast jede zehnte Person über 70 in Europa ist mittlerweile von Demenz betroffen – und dieser Trend nimmt besorgniserregend zu. Die gravierenden Folgen sind klar: Schritt für Schritt verlieren Betroffene nicht nur ihre Erinnerungen, sondern auch ihre Selbstständigkeit und körperliche Gesundheit.

Ein neuer Ansatz: Spielerisches Training

Trotz der Fortschritte mit neuen Alzheimer-Medikamenten ist bis jetzt noch keine Lösung für alle Formen der Demenz in Sicht. Doch zwei revolutionäre Studien aus der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich (ETH) und der Ostschweizer Fachhochschule (OST) eröffnen neue Perspektiven: Spielerisches Training in Form von sogenannten "Exergames" – Fitnessspiele, die Bewegung mit Denksport kombinieren und im Gegenteil zu herkömmlichen Medikamenten vollkommen ohne Nebenwirkungen sind.

Forschungsergebnisse, die Mut machen!

In der Studie nahmen rund 40 Teilnehmer im Durchschnitt 73 Jahre alt teil, alle litten an ersten kognitiven Beeinträchtigungen. Über einen Zeitraum von 12 Wochen trainierten sie fünfmal pro Woche für 25 Minuten mit einem innovativen System aus Bildschirm und Software – ergänzt durch eine Bodenplatte, die Schritte erfasste. Die Aufgaben waren abwechslungsreich und fordernd, wie etwa das Merken einer Einkaufsliste und die Entscheidung, ob ein eingeblendetes Produkt dazugehört.

Gezielte Förderung von kognitiven Fähigkeiten

Dieses Training zielte speziell auf die Fähigkeiten ab, die bei Demenz häufig nachlassen: Aufmerksamkeit, Gedächtnis und räumliches Vorstellungsvermögen. Atemübungen, die das Nervensystem regulieren, ergänzten die Einheit und aktivierten das Gehirn zusätzlich.

Positive Veränderungen sichtbar!?

Die Resultate der Studien sind überwältigend: Nach nur drei Monaten berichteten die Teilnehmer von gesteigerter Fitness, Klarheit im Denken und mehr Selbstsicherheit im Alltag. Einkäufe, Gespräche und der Umgang mit Stress fielen ihnen merklich leichter. Im Gegensatz dazu verschlechterte sich zudem der Zustand einer Kontrollgruppe – wie es bei beginnender Demenz gewöhnlich der Fall ist.

Der Beweis im Gehirn!

Besonders beeindruckend sind die nachgewiesenen Veränderungen im Gehirn: MRT-Untersuchungen zeigten, dass das Volumen des Hippocampus, der Schlüsselregion für Gedächtnis, anstieg. Auch andere wichtige Bereiche wie der Thalamus und der präfrontale Kortex konnten leichte Vergrößerungen aufweisen. In der Kontrollgruppe hingegen schrumpften diese entscheidenden Strukturen. Die Tatsache, dass bereits nach 12 Wochen Training Veränderungen sichtbar sind, beweist, wie anpassungsfähig unser Gehirn selbst im Alter bleibt.

Ein Lichtblick für die Zukunft!

Professor Eling Douwe de Bruin von der ETH Zürich und der OST zeigt sich optimistisch: "Unsere Ergebnisse stimmen uns sehr zuversichtlich." Ob Exergames den Ausbruch von Demenz tatsächlich verzögern oder sogar verhindern können, muss noch in Langzeitstudien erforscht werden. Eines ist jedoch sicher: Spielerisches Training ist ein risikofreier, alltagsnaher Weg, um Körper und Geist fit zu halten!