Schweizer Youtube-Kunden stehen vor einer unangenehmen Überraschung: Ab Oktober müssen sie tiefer in die Tasche greifen. Die Tochtergesellschaft von Google hat angekündigt, dass das kostenpflichtige Familien-Preismodell von 23.90 Franken auf 33.90 Franken steigt. Das sind satte 42 Prozent mehr!

Mit dem Familien-Preismodell können bis zu fünf Personen in einem Haushalt gleichzeitig Youtube ohne Werbung genießen. Youtube rechtfertigt die Preiserhöhung mit dem Versprechen, weiterhin «großartige Services und Angebote» zu bieten.

Auch das Einzelabonnement wird teurer: hier steigt der Preis von 15.90 Franken auf 17.90 Franken, was einem Anstieg von knapp 13 Prozent entspricht. Google Schweiz hat die neuen Tarife offiziell bestätigt, und eine Unternehmenssprecherin betont, dass die Entscheidung nach «gründlicher Überlegung» getroffen wurde. Youtube wolle damit die Premium-Mitgliedschaft verbessern und die Ersteller sowie Künstler angemessen unterstützen.

Die Preiserhöhung betrifft nicht nur die Schweiz, sondern auch viele andere Länder. Nutzer in Italien, Belgien, Kolumbien, Saudi-Arabien und Thailand müssen ebenfalls mit höheren Preisen rechnen. In Deutschland und Österreich sind die Tarife bereits im Herbst 2023 angehoben worden. Besonders bemerkenswert ist, dass die Preise in den USA zuletzt im Sommer 2023 gestiegen sind.

Für die Nutzer, die ihr Abo über Apple abschließen, sind die Preiserhöhungen noch gravierender – hier berichten Kunden von Preissteigerungen von bis zu 60 Prozent. Dies scheint eine zusätzliche Abgabe zu sein, die mit der Zahlung über Apple verbunden ist.

Laut der deutschen Webseite „Heise Online” ist ein Ende der Preisspirale nicht in Sicht. Youtube hat so viel Marktmacht, dass es sich keine Sorgen um mögliche Reaktionen von Wettbewerbern machen muss. Google, als Eigentümer, hat sowohl bei Werbepreisen als auch bei Abonnementtarifen die Möglichkeit, ohne finanzielle Einbußen zu agieren.

Im Vergleich zur Konkurrenz steht Youtube nicht allein: Netflix hat im April dieses Jahres die Preise in der Schweiz ebenfalls erhöht. Die Preiserhöhung betrug 12 Prozent, sodass das monatliche Premium-Abonnement 27.90 Franken kostet. Damit übersteigt der Preis von Youtube in der Schweiz nun sogar den von Netflix im obersten Preissegment.

Ein Umdenken der Verbraucher könnte jetzt erfolgen: Wird Youtube trotz der Preiserhöhung weiterhin die erste Wahl sein, oder wenden sich die Nutzer anderen Streaming-Anbietern zu? Die kommenden Monate werden zeigen, ob die Preisstrategien der Plattformen langfristig tragfähig sind.